Montag, 24. Januar 2011

6m PORTEL - Dipol - Der Reise-Dipol fürs 6m Band

Vor kurzem unterhielt ich mich mit einem OM,
der für den Betrieb im 6m einen kompakten 
Dipol gesucht hat,den er auch jeder Zeit im 
Rucksack oder Reisegepäck bzw. im Wohnmobil verstauen kann,wenn es mal wieder nach OE oder PA auf die Reise geht.

Im Lastenheft standen folgende Anforderungen:
-100Watt belastbar
-kompakte Bau-und Transportmaße
-kostengünstiger Aufbau mit baumarktüblichen
 Materialien
-Abstimmbarkeit ohne Werkzeug um einen 
 tunerfreien Betrieb zu ermöglichen




Nach ein paar Stunden Hirnrinde Schinden,
stand folgende Lösung im Raume.
Der Portel-Dipol ist wie folgt aufgebaut.
Es handelt sich um einen 1/2Lambda Dipol mit nachgeschalteter 1/4Lambda Symmetrierdrossel. 
Das Strahlermaterial besteht aus zwei ca.1,40m lange 
Teleskopantennen.


Also ans Werk.


Am Anfang war das(NEIN in dem Falle kein Licht) UV-feste Aufputzgehäuse und eine handelsübliche PL(SO239)Buchse.
In dieses Gehäuse werden dann die passenden Kabeldurchführungen (LAPP Skintop) eingesetzt.


Als Antennenelemente werden zwei ca.1,40m lange Teleskopantennen aus zwei ausrangierten 27Mhz Handfunkgeräten genommen.
Diese werden dann durch die 10mm Kabeldurchführungen geschoben und vorerst leicht fixiert.



Im folgenden Schritt wird nun ein aus Pertinax(Plexi oder dickes Hobbyplast ginge auch)hergestelltes Distanzstück angefertigt,daß beide Elemente später 
fixiert und an dessen Verschraubungspunkte dann die Lötfahnen befestigt werden. 


Nun wird die Speisedrossel angefertigt.
Als Spulenträger habe ich handelsübliches 16mm Aufputzrohr genommen.
Die Speisedrossel ist eine Lambda/4 Drossel.
Diese errechnet sich wie folgt  300000 durch 50540kHz (ca.Bandmitte) durch 4x(Lambda/4 wird benötigt) mal 0,66(Verkürzungsfaktor Koaxkabel).

Macht also rund 0,98m Länge.
Diese 0,98m RG174 werden jetzt auf das Rohr dicht aufgewickelt und fixiert.




Nachdem jetzt die PL-Buchse verbaut ist,kann die 
Speisedrossel eingebaut werden.




Und schon ist der Dipol einsatzbereit.
Für das untere Bild habe ich die Elemente nur 
ein bisschen ausgezogen.

Die Strahlerlänge errechnete sich wie folgt.
300000 durch 50540kHz durch 4(jede Seite ist Lambda/4) mal 0,88(Verkürzungsfaktor).
Macht unterm Strich eine Elementlänge von 1,31m.
Also die Elemente auf dieses Maß zusammen-
geschoben und es konnte an den praktischen Test gehen.
Und siehe da.
Das SWR beträgt 1:1,3 :)
Somit wurde noch ein wichtiger Faktor im Lastenheft erfüllt.
Der tunerfreie Betrieb.

Zu Versuchszwecken wurde die Antenne an einem
25mm Aufputzrohr befestigt,daß an einem Holzzaun-
pfosten befestigt war.

Zur guter Letzt wurde das Antennengebilde noch auf den Namen "PORTEL"- Dipol getauft.Verschiedene Tests und Vergleiche mit kommerziell gefertigten Antennen,
waren absolut zu meiner Zufriedenheit.
Gemessen am Aufwand und den Fertigungskosten ist die Antenne ideal für alle "Sparfüchse".



11 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ganz tolle Idee mit dem Dipol.Als ich auf der Suche nach einer Antennenidee für meinen Urlaub in Alkmaar war stieß ich auf Ihre Bastelidee.
Sehr saubere und kostengünstige Lösung.Auf dem nächsten Trödelmarkt in Gießen werde ich dann wohl mal nach passenden Handfunkgeräten Ausschau halten müssen.
Danke schön und weiter so mit dem tollen Blog.

de Günther aus Frankfurt/M

Funk Indi hat gesagt…

Hallo und guten Tag

Ich muss sagen das diese Antenne,sehr gut beschrieben wurde für den Nachbau.Möchte aber jetzt wissen ob es möglich ist diese auch
für das 10/11 Meterband nachbaubar ist und ob Sie da eine Anleitung bzw.
einen Bauplan hätten.

mfg
73+55 Funk Indi

Anonym hat gesagt…

Hallo lieber Indi


Du kannst Dir recht einfach einen Dipol selbst berechnen.
Der Dipol muss aus zwei 1/4L Stücken bestehen(Verkürzungsfaktor beachten!) und die Speisedrossel sollte aus einem 1:1Strombalun bestehen(1/4L Drossel wie im Betrag wäre räumlich recht groß).Warscheinlich bist Du mit den in meinem Blog zu findenden Bazooka´s oder Koaxialdipolen besser bedient.

Viel Spaß beim Lesen und Danke fürs reinschauen.
73,de Bunkerwart

Funk Indi hat gesagt…

Hallo

Danke für die schnelle Rückantwort.
Die Bazooka habe ich schon für
70cm,2m und für 10/11m nachgebaut.
Jetzt wollte ich es mal versuchen einen Steiferen Dipol selbst zu bauen,weil kaufen kann jeder gibt ja Händler die solche Antennen verkaufen.Mich interessiert halt das selber bauen.Habe mir im großen und ganzem schon etwas zurecht gesponnen
aber steh vor dem Problem der Wiklung.Soll ich diesen mit Antennenkabel oder doch eher mir 2x2qm kabel herstellen?Wie gesagt 1/4 lambda ist schon klar nach beiden seiten hin!Vielleicht hast du da ein vorschlag?
mfg
73+55 Indi

Anonym hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
Anonym hat gesagt…

Hallo Indi

Wie schon geschrieben,nach beiden Seiten je 1/4L und am Einspeisepunkt einen 1:1Balun als Symmetrierung des ganzen Gebildes.

Bitte nutze mal die Suchfunktion hier im Blog und Suche mal nach "1:1 Balun".

Dann funzt das auch ;)

Danke fürs Reinschauen

73,de Bunkerwart

Michael hat gesagt…

Hallo Bunkerwart,
also diese Brille auf deinem Bild...NEJA *fg* (Spaß muß auch mal sein).
Statt 2 Teleskopantennen will ich mal ALUrohr nehmen, soll ja ruhig für etwas länger sein, ABER : wie ist der ABSTAND bei dir zwischen den Antennen ? Denke wie bei 2 + 70...so ca. 20mm - oder ?

Lieben Gruß
Michael

Bunkerwart hat gesagt…

Die Brille brauche ich immer,
um SMD-Technik optimal zu bearbeiten :) Mit 20mm kommst Du locker hin.
Rohr ist auch günstiger.Hatte Teleskop genommen,um die Antenne schön verstauen zu können.

Unknown hat gesagt…

Ich hab Golfballretrever bei Ebay bestellt. HFG für 11 m sind wesentlich teurer. Den Golfballhalter einfach abschneiden, den Handgriff entfernen und schon hat man eine günstige Teleskopantenne.

Siggi. DL3HBZ. (DL0DFF)

Anonym hat gesagt…

Danke für den Bericht.

Kleine Anmerkung: Das SWR ist 1,3 nicht 1:1,3.

Gruß
Markus

Anonym hat gesagt…

@ Markus Das ist FALSCH und leider bis heute eine Fehlinformation vieler
Funkamateure!
Das Stehwellen-VERHÄLTNIS bezieht sich auf das Vor-und Rücklaufverhältnis,
welche, wie es der Name schon sagt im VERHÄLTNIS im Vergleich stehen.
Logische Schlussfolgerung ist also 1:1,3 .


73,de Bunkerwart