Sonntag, 28. November 2010

1:1 Strombalun = Mantelwellensperre selbst gebaut


Bei mittels Koaxkabel gespeisten Antennen treten vor allem bei hochohmiger Einspeisung und magelnder oder schlechter HF-Erde Mantelwellen auf.
Diese bilden sich bei Koaxleitungen auf dem Außenleiter/Abschirmung und können durch eine einfache Verdrosselung mittels Ferritringen/kernen
beseitigt bzw vermieden werden .


Da Mantelwellen zu ungewollten Aussendungen und Störungen führen können sowie nebenher auch noch den Wirkungsgrad der Anlage stark negativ beeinflussen können,ist somit eigentlich immer bei koaxial gespeisten Antennen eine Mantelwellensperre mit möglichst hoher Induktivität ratsam .


Nachfolgend wird der Aufbau eines 1:1 Strombaluns dargestellt,der mit einem Eisenpulverkern vom Typ Amidon T200-2 (rot) und RG58 nach MIL-Norm angefertigt wird .
FT140 Kerne sind bedingt durch Ihre deutlich höhere Permeabilität besser für solche Einsätze geeignet und können somit auch noch besser in den niedrigeren Bändern Mantelwellen unterdrücken.
Da ich aber noch einen großen Bestand dieser Typen da hatte,bot sich nunmal der T200 an ;)


Genutzt wird also ein Eisenpulverkern Amidon T200-2 .
Folgendes muss noch angemerkt werden.
Das abgebildete Wickelschema ist nur wegen der gegenüberliegenden Anschlüsse von Vorteil.
Wer eine höhere Sperrdämpfung erreichen will und somit die Leistungsfähigkeit der Sperre steigern möchte,sollte nur in eine Richtung wickeln.
Zwar hat man dann den Nachteil,daß sich beide Anschlüsse auf einer Seite befinden aber das sollte wegen der höheren Sperrdämpfung zu vernachlässigen sein. 



Zuerst wird das Kabel mit einem Ende und der gewünschten Anschlusslänge am Kern mittels zwei Kabelbindern befestigt.


Als nächstes werden 4,5 Windungen Koaxkabel pro Kernhälfte möglichst eng um den Kern gewickelt und nach der Hälfte mit einer Diagonalkreuzung auf die andere Hälfte des Kernes überführt.


Zuletzt muss dann nur noch der passende Anschluss in Form passender Stecker bzw. Buchsen am Kabel montiert werden und der Balun/die Sperre kann zum Einsatz kommen.


In diesem Blog ist auch noch eine größere Variante dieses Baluns/Mantelwellensperre zu finden.
Bitte einfach den nachfolgenden Link anklicken!



1:1 Strombalun / Mantelwellensperre in großer Ausführung




4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Toll bebildert,hab jetzt Ruhe mit TVI.Danke,Tobias Regner

DL4KAL hat gesagt…

Ich habe eine vergleichbare Mantelwellendrossel auf einem RK4-Kern des DARC-Verlags mit 10 Windungen RG58/U gebaut. Die Sperrdämpfung lag zwischen 1 MHz und 50 MHz bei mindestens 30db (max.45db!), die Durchgangsdämpfung bei < 1dB.

Anonym hat gesagt…

Ich habe eine ähnliche Mantelwellensperre in Betrieb. Sie empfangsseitig hilft sehr (ca. 2 S-Stufen!) bei der Unterdrückung des Rauschpegels durch diverse Hauselektroniken! Ich habe da eine Langdrahtantenne + Matchbox in Betrieb. Noch besser hilft eine selektive Mantelwellensperre mit einem Parallelschwinkreis aus Koaxkabel (Schirm!) plus Drehkondensator. Das muss man dann aber je Band neu abstimmen.

Kuttenfunker hat gesagt…

Hab ich das richtig verstanden, gleiche Richtung bedeutet 10Windungen ohne den Wechsel durch die Mitte?

Gruß Marc