Mittwoch, 29. August 2012

MFJ 9440 - 40m SSB Transceiver - auffrischen der NF Wiedergabe und Einbau eines externen Lautsprecheranschlusses

Am heutigen Tage bekam ich Besuch aus Übersee.

Der Besucher heisst MFJ9440 und ist ein kompakter 
SSB-Transceiver für das 40m Band.
Zunächst erst einmal der erste Eindruck...
Aha,nen Ami...
Na mal schauen.
Bei MFJ ist man ja so einiges gewöhnt und sollte
immer für Überraschungen offen sein.



Das Gehäuse war in der bekannt lachsen Bauart,
die man von diesem Hersteller kennt,gefertigt.

Nun sollte ein Funktionstest durchgeführt werden.
Was schon sehr verwunderlich ist,ist das die Amis
nicht einmal einen Sicherungshalter im Kabel untergebracht haben.
Also einmal verpolen und die Kiste sagt nix mehr :(
Zum Glück kann man das ja beheben und im Kabel oder Gehäuse einen Sicherungshalter einbauen.
Eine 3Amperé Sicherung(flink) sollte locker reichen.

Was aber sehr sauer aufstieß war der fehlende Lautsprecheranschluss und eine Wiedergabe mit sehr viel Tiefenanteil.

Der Kopfhöreranschluss mit 6,3mm Stereobuchse ist
mittels Vorwiderständen leistungsseitig dermaßen beschnitten,daß eine ordentliche 3,5mm Mono-Klinkenbuchse eingebaut wurde,an der man auch einen externen Lautsprecher anschliessen kann.


Um die sehr tiefenbetonte Wiedergabe etwas zu entschärfen experimentierte ich etwas mit den eingesetzten Kondensatoren rum.
Als recht ordentlichen Wert entschied ich mich für 1-2,2µF.
Hierzu kann man entweder die abgebildeten aber 
nicht immer sorgenfreien Tantalkondensatoren oder
bipolare Forlienkondensatoren nehmen.
Die Wiedergabe ist nun deutlich gehörfreundlicher.


Den größten Ausrutscher leisteten sich die amerikanischen Freunde aber wieder einmal in ihrer teils unfassbar schlampigen Art Geräte herzustellen.
Die gekennzeichneten Platinenabstandshalter waren nur leicht ins Gerät geschraubt und wären eher früher als später aus der Verschraubung gefallen und hätten massive Kurzschlüsse im Gerät verursachen können!
Gibt es in Amiland eigentlich kein Qualitätsmanagment??


Bevor der Transceiver in wieder in Betrieb genommen wird,wurde noch das Stromversorgungskabel mit zwei Bananensteckern und (VIEL WICHTIGER!)einem Sicherungshalter versehen.
Es ist wirklich fragwürdig wieso die Ami´s dem TRX keine Sicherung spendieren!
Will man auf dem Wege den Absatz steigern,
weil die Kiste nach einem Mal verpolen den Dienst einstellt?
Auch der Blick in den beiliegenden(schlecht lesbaren)Schaltplan zeigte keine versteckte Sicherung.
Nur eine Verpolungsschutzdiode war vorhanden.
Die wird die Kiste aber nur eingeschränkt vor Schaden bewahren.

Egal...
Ich spaltete das Anschlusskabel auf und setzte dort einen Sicherungshalter ein und verlötete noch im gleichen Zuge gleich zwei Bananenstecker zum späteren Anschluss.
Es wurde dann noch eine 3Amperé Sicherung eingesetzt. 

 
Als Fazit muss man sagen,daß das Gerät sicher kein
Meilenstein unter den kompakten QRP Geräten(obwohl sie ja eigentlich etwas mehr als QRP Leistung macht)aber trotzdem recht putzig und lädt zum Testbetrieb ein.
Besonders die Abstimmfunktion empfand ich als recht 
durchdacht.
Der Preis von rund 300€ ist wirklich gepfeffert aber nach ein wenig nachbessern ein kleiner und kompakter Urlaubs und Fielddaybegleiter mit manierlichen Empfangseigenschaften.

  

Kfz-Kühlbox " Tuning "

Nach einer längeren Autofahrt beschloss ich kürzlich,
der uns immer begleitenden Kühlbox eine Frischzellenkur zukommen zu lassen.

Ich musste zwangsläufig an ein Zitat aus einer bekannten 90er Jahre TV Sendung denken.
Dort rief Tim Allen in "Hör mal wer da hämmert" immer 
wieder "WIR BRAUCHEN MEHR POWER!".

So sollte es sein.
Zuerst einmal wurde das mickrige 0,5qmm Stromversorgungskabel gekappt,daß nicht mehr war als eine dünne Schaltlitze.
Übler war noch der billige Zigarettenanzünderstecker.
Also wurde erst einmal der Deckel in dem 
das Peltierelement nebst Kühlung verbaut ist zerlegt und zwei einfache Bananenbuchsen und ein Sicherungshalter im Deckel eingepasst.


Jetzt konnte es ans "Tuning" gehen.
Hierzu nahm ich ein zuvor gekauftes leistungsstärkeres Peltierelement.
Dieses war mehr als doppelt so leistungsstark wie 
das original verbaute.
Nachdem der Deckel eh geöffnet war,
entfernte ich nun den oberen Kühlkörper und 
entfernte darauf das alte Peltierelement.


Nun wurde das neue Peltierelement mit viel Wärmeleitpaste verbaut.
Es muss in dem Falle natürlich dringend auf die Einbauseite und Polung des Elementes geachtet werden,weil dieses bekannter Maßen auf einer Seite kalt und der anderen sehr warm wird.
Und wer will im Sommer schon eine gewärmte Isobox im Kofferraum haben.

Schmunzelnd könnte man höchstens mosern,
daß bei genügend Wärmezufuhr der in der Box transportierten Lebensmittel diese später eigenständig in die Wohnung laufen aber wer will das schon ;)... 


Da der Umbau sehr schnell von statten geht,
war dieser in weniger als 15Minuten erledigt.

Der erste Test war schonmal nicht schlecht.
Der obere Wärme ableitende Kühlkörper wurde 
durch einen ca. 1/3 größeren getauscht,was eine 
genügende Wärmeabfuhr sicher stellt.

Die Kühlwirkung ist deutlich stärker.
Genaueres werde ich in den kommenden Tagen mal
genauer Testen.
Es fiel aber sehr schnell auf,
daß die Kühlleistung deutlich gesteigert wurde und sich der 7€ teuere Umbau(mehr kostet ein solches Element aus China/Hong Kong incl Versand nicht!!!).
Das liegt zum einen an der besseren Spannungsversorgung und zum anderen daran,
daß das frühere Element nur ca 1/3 der Leistung des neuen hat.
Sicher sind knapp über 14Ampere kein Pappenstil aber
die höhere Leistungsaufnahme lohnt sich meiner Meinung nach.
(die Ökofreunde unter uns schlagen,wegen der schlechten Energiebilanz warscheinlich die Hände über dem Kopf zusammen...da sag ich nur "mir doch egal" ! ;) 

Samstag, 18. August 2012

Baofeng UV3r Mk2 - verbessern der Oberwellenunterdrückung und der Modulation - TEIL2

Nach dem ersten Modifikationen des Baofeng UV3r juckte es weiterhin in den Fingern.
Also sollte es einem zweiten Gerät ans "Leder" gehen.

Zunächst sollte auch dort das Problem mit der Oberwellenunterdrückung behoben/eingegrenzt werden.
Zu genaueren Versuchen nahm ich statt des zuerst genutzten 33pF Kondensator einen 47pF und stellte schnell fest,daß sich der geänderte Kondensator positiv auf die Oberwellenunterdrückung auswirkte.

Prinzipiell kann man aber sagen,daß bei der Modifikation Kondensatoren von 33-47pF nutzbar sind und eine deutliche Verbesserung zum Serienzustand darstellen.(ohne diese einfache Modifikation sollte das Gerät im VHF Amateurfunkbereich nicht sendeseitig betrieben werden,weil die erste Oberwelle zu wenig unterdrückt wird und zwischen 288 und 292Mhz sich genau im militärischem Funkbereich befindet!!)


Nun sollte die etwas eigentümliche Besprechempfindlichkeit des Mikrofons geändert werden.
Hierzu kann man auch wieder zu einer sehr einfachen 
Modifikation greifen.
Die Elektretkapsel die auf dem SDR/DSP Board aufgebracht ist,wird in einer Gummitülle geführt,
die an der Innenseite der Gehäusefront befestigt ist.


Diese Tülle wird nun aus dem Gehäuse genommen und die originale Schallöffnung des Gummiteils mit einem Locheisen(Durchmesser 4mm) ausgestanzt und erweitert.


Die vergrößerte Schallöffnung des Gummis ermöglicht nun,daß beim Besprechen der Schall,der durch eine Art Akustikkanal geführt wird auf eine größere Fläche der Elektretkapsel trifft und somit die Besprechlautstärke merklich ansteigt.
Sicher noch kein Hifi-Audio aber für den normalen QSO Betrieb vollkommen ok.
Demnächst will ich mir aber noch die NF-Schaltung genauer anschauen(die derzeit verfügbaren Unterlagen sind schon wieder durch Änderungen in der Serie veraltet!)




Baofeng UV3r Mk2 - verbessern der Oberwellenunterdrückung

Heute bekam ich mal wieder eines der als "Chinakracher" bekannten Baofeng UV3r Mk2 Handfunkgeräte auf den Seziertisch.


Da die Oberwellenunterdrückung eines der größten Mankos dieser Geräte ist,sollte diese immer modifiziert werden.(ohne diese einfache Modifikation sollte das Gerät im VHF Amateurfunkbereich nicht sendeseitig betrieben werden,weil die erste Oberwelle zu wenig unterdrückt wird und zwischen 288 und 292Mhz sich genau im militärischem Funkbereich befindet!)
Wenn man es genau nimmt,so handelt es sich bei diesem Gerät um eine sehr innovative Entwicklung.
Es ist genau genommen ein kleiner SDR/DSP-Transceiver.
Durch diese verwendete Technologie konnten die Stückkosten dermaßen gedrückt werden,
daß der Neupreis teils deutlich günstiger als so manches Gerät aus dem Spielzeugladen ist.

Um die Modifikation durchzuführen muss nun 
das Gerät geöffnet werden.
Hierzu wird das Akkufach geöffnet,der Akku entnommen(bei Neugeräten ist dieser einzeln verpackt im Karton) und zuerst die zwei Halteschrauben des Metallchassis/der Platine und danach die Schraube des Bedienknopfes gelöst.
Zusätzlich wird die Gummidichtung unter die um die SMA-Buchse abdichten soll entfernt.


Nun werden die vier Halteschrauben der Platine entfernt und der Anschlusspin der SMA-Antennenbuchse ausgelötet. 
Der Konterring des Drehgebers muss natürlich auch entfernt werden.


Beim Zerlegen fällt zunächst einmal die wirklich brauchbare Verarbeitung auf und daß der Hersteller
massiv auf einfachstes Produktionshandling geachtet hat.
Daß sieht man schon an solch einfachen aber in der Produktion und beim Service enorm günstigen Details wie die Kontaktfedern des Lautsprechers.
Dort entfällt zum einen ein Verbindungskabel nebst Stecker(ein gezielt eingesparter Kostenpunkt),was aber zum anderen das Zusammenbauen bzw. Zerlegen des Gerätes erleichtert.

Danach kann die Modifikation durchgeführt werden.
Hierzu nehme ich einen konventionellen 33pF Kondensator.

Ich hoffe man kann auf den Bildern die Lötpunkte des Kondensators von der Spule gegen Masse gut erkennen.


Um die Baugröße dieses Gerätes mal zu veranschaulichen habe ich ein handelsübliches Feuerzeug daneben gelegt.



Nach diesen Arbeitsschritten wird die Platine wieder in den Chassisträger eingeschraubt und der Antennenanschluss verlötet.


Jetzt wurde das Gerät wieder komplett zusammengeschraubt.
Ein erster Funktionstest am Wattmeter ließ
schonmal aufhorchen.
Vor dem Umbau lag die Senderausgangsleistung bei 
1,8Watt(digital gemessen) und nach dem Umbau betrug diese 2,6Watt(digital gemessen aber zur Veranschaulichung zusätzlich mit analogem aber kalibriertem Wattmeter).


Abschliessend wurde das Sendesignal mittels eines R&S Messplatz genau geprüft.
Die Oberwellenunterdrückung beträgt nach diesem überschaubaren Eingriff bei -49dB,was nicht überwältigend aber durchaus akzeptabel ist,
wenn man sich Messwerte anderer Handfunkgeräte anschaut.(auch von renomierten Herstellern!)

Die Geräte haben sicher ihre "Ecken und Kanten" aber gemessen an deren enorm günstigen Preis durchaus gut als günstiger Begleiter geeignet.
Als Nächstes wird das Gerät modulationsseitig noch verbessert.



Sonntag, 5. August 2012

Franzis MW- Retro-Radio - Empfangsverbesserung mit geänderter Ferritantenne

Vor geraumer Zeit habe ich mit dem Funknachwuchs den Bausatz eines Franzis MW-Radio zusammengebaut.

Nachdem uns erst ein defekter BC547 einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte und dieser dann gleich gegen ein BC548 gewechselt wurde,
ging es daran den Empfang zu testen.

Der Empfang war eigentlich nicht übel.
Aber man kann ja versuchen noch etwas mehr aus
dem Radio herauszuholen.

Also beschloss ich eine bessere Ferritantenne anzufertigen.

Hierzu nahm ich passenden gewebeummantelten 
Spulendraht und einen ca. 170mm langen und ca.10mm dicken Ferritstab.

Auf diesem Wege gleich mal ein großes DANKE an 
den Spender des Spulendrahtes!!


Der Ferritstab wurde nun mit insgesamt 84Windungen des Spulendrahtes umwickelt.
Nach 23Windungen wurde eine Anzapfung abgegriffen(bei dem Empfänger werden insgesamt drei Anschlüsse benötigt)und dann weitere 61Windungen aufgewickelt.

Diese Wicklungen wurden nun fixiert und danach mittels normalem Paraffin vergossen.


Im direkten Vergleich sieht man schnell die unterschiedlichen Dimensionen der Antennen.


Die Antenne konnte nun eingebaut werden und der Testbetrieb vorgenommen werden.
Der Unterschied war deutlich hörbar.
Schon erstaunlich was mit diesem doch sehr einfach gestricktem Bausatz möglich ist.