Freitag, 9. März 2012

Antennentuner in T-Schaltung für den rauhen Mobilbetrieb

Um zum Beispiel im Wohnmobil einen dauerhaft eingebauten Antennentuner zu haben der bis 100Watt verträgt,
entschloss ich mich für diesen Einsatzzweck einen 
möglichst robusten Koppler zu bauen.
Dieser sollte von seinen betriebswichtigen Bedienelementen so aufgebaut sein,
daß diese möglichst geschützt angeordnet sind.
So kam es,daß die Bedienknöpfe für die Drekos und die Luftspule an den Stirnseiten des Gehäuses angeordnet wurden.

Da die Antennenstromanzeige nicht unbedingt betriebswichtig ist und zur Not auch mit dem reinen SWR-Meter des Transceivers abgestimmt werden kann,
wurde diese im Deckel des Tuners verbaut.
Sollte beim Transport im Fahrzeug wirklich zufällig mal das Instrument beschädigt oder gar zerstört werden,
ist ein reiner Abstimmbetrieb nachwievor möglich.

Das Anpassgerät in seiner Beschaltung sollte als T-Match aufgebaut sein.

Als möglichst stabiles Gehäuse nutzte ich ein extrem robustes Bopla Alu-Gussgehäuse.
Dort wurde zuerst die Bohrung für die SO239 Antennenbuchse gebohrt.


Im folgenden Schritt bohrte ich nun die Bohrung für den Induktorschalter.




Nun wurde eine passende Spule mit 14stufigem Induktorschalter für den Einbau vorbereitet.
Ich zögerte erst und wollte eine Rollspule wegen 
Ihrer feinfühligeren Einstellbarkeit nutzen.
Nur sind diese durch starke Erschütterungen in Womo´s und Wohnanhängern stark mechanisch beansprucht.
Um spätere Probleme zu vermeiden nutze ich in diesem Fall deshalb eine Luftspule die mittels Stufenschalter umgeschaltet wird.




Die Induktorspule bekam noch eine Zusatzspule mit einer Induktivität von rund 16µH als Unterstützung verpasst.
Diese Zusatzspule wurde auf drei mittels Poxipol Epoxyklebers zusammengeklebte Ringkerne gewickelt.
Als Spulenmaterial nutzte ich gewebeummantelte hitzebeständige Litze aus russischer Produktion.
Diese wird auch in hochwertig bestückten Antennenanpassgeräten aus russischer Produktion verarbeitet.






Nun konnte diese Spule in die einbaufertige Luftspule zusätzlich eingebunden werden.



Nachdem dies geschehen war,
konnte die Spule jetzt in Ihre neue Behausung eingebaut werden.


Im folgenden Schritt bohrte ich die Befestigungslöcher für die Spule sowie die Erdungsklemme und verschraubte diese mit dem Gehäuse.
Die Erdungsklemme stammt aus russischer Produktion und ist mit einer sehr starken Feder belastet.
Solche Klemmkontakte werden u.a. auch an russischen Antennentunern aus dem militärischen Bereich eingesetzt.




Da die Spule jetzt im Gehäuse fest verschraubt war,
wurden nun die Bohrungen für die Drekos vorgenommen.
Diese haben 360pF und sind für 100Watt Transceiverleistung vollkommen ausreichend dimensioniert.


Nachdem die Bohrungen für die Dreko´s gemacht wurden,konnten diese nun im Gehäuse verschraubt werden.
Da die Befestigungsbohrungen in den Drehkondensatoren durch den Hersteller teils schief gesetzt waren,
musste ich leider,weil sonst die Schrauben nicht angesetzt werden hätten können,die Bohrungen deutlich mehr ansenken als es im Normalfall nötig gewesen wäre.
Dies wird aber durch eine später aufzuklebene Drekoskalierung überdeckt sein.



Da die Drehkondensatoren jetzt eingebaut waren
konnte ich nun an die Vorbereitung der späteren Beschaltung für die Leistungsmessung vorbereiten 
und im Gehäuse einbauen.
Hierzu nahm ich einen Ferritkernhalter aus einem russischen Militärkoppler und bewickelte diesen mit ca.30Windungen 0,3mm Kupferlackdraht.


Ich baute den Halter nun in das Gehäuse ein.



Im folgenden Schritt wurde nun die Isoplatte für die Drekos in dem Gehäuse verklebt(mittels 2K-Kleber).
Dies ist nötig um die Kondensatoren vom Gehäuse zu isolieren,da beim T-Match Schaltungsprinzip diese direkt in der "heißen" Antennenleitung eingeschliffen sind.
Als der Kleber getrocknet war,
konnte ich die Drehkondensatoren nun mittels Kunststoffschrauben im Gehäuse befestigen(die Senkkopfschrauben aus Metall waren nur zur Anpassung).




Jetzt konnte die 14mm Bohrung für die SO-239 Antennenbuchse gemacht werden und nachdem diese verschraubt war,konnte die Verdrahtung der Drekos und der PL-Buchsen(SO239) vorgenommen werden.
Hierzu nutzte ich 2,5mm CU-Draht.



Nachdem die Drehkondensatoren mit den
Antennenbuchsen verbunden waren,
konnte ich nun die Luftspule anschließen.
Im Prinzip ist die reine Anpassschaltung nun fertig.
Als nächstes kann ich jetzt die HF-Stromanzeige 
einbauen und verdrahten.


Nun konnte ich die 28mm Bohrung für das Drehspulinstrument sowie die 10mm Bohrung für das
dazugehörige Potentiometer in den Deckel machen.






Das Instrument wurde mittels 2K-Klebers im Deckel eingeklebt und danach die Bohrung für das Potentiometer gemacht.


Die Beschaltung des Antennenstrommessgerätes ist sehr simpel.
Mehr als ein Potentiometer zur Empfindlichkeitseinstellung(je nach Eingangsleistung),
eine Germaniumdiode(z.B. 1N60) und einem 1000pF Kondensator(KerKo) sind nicht nötig.
Die einfache Schaltung wurde am Gehäuse des Poti´s 
angelötet.


Das Gehäuse konnte nun verschlossen werden.
Ich befestigte nur noch den Bedienknopf des Induktorschalters am Gehäuse.

Nach diesem Arbeitsschritt war der Tuner einsatzbereit.

 
 


Zum Schluss wurde noch mittels PL-PL Adapter an der Antennenbuchse ein Antennenumschalter befestigt,
der es ermöglicht,im eingebauten Zustand jeder Zeit zwischen maximal drei Antennen umzuschalten.
Dieser wurde aus einem ehemaligen Antennenschalter aus dem CB-Bereich gebaut,dessen einfacher Stufenschalter gegen einen hochwertigen Keramikschalter von Johnson Ltd. getauscht wurde.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Toller Tuner für einen Camper.
Der würde mit seinem Gehäuse auch meine Kiddis aushalten ;)
Mach weiter mit der Seite.
Ganz tolle Arbeit!


Beste 73 von Gunnar aus Berlin