Dienstag, 30. August 2011

SPS1228 - 25Ampere Schaltnetzteil - Lüfterumbau und Wiederbelebung

Vor wenigen Tagen bekam ich von einem OM ein 25Ampere Schaltnetzteil vom Typ SPS1228.
Diese Netzteile werden unter vielen verschiedenen Namen vermarktet und haben einen sehr niedrigen Neupreis(beim Innenleben weiss man schnell warum :( ).
Natürlich plagte mich die blanke Neugier als ich das Ding in die Finger bekam und ich musste doch glatt 
das Innenleben begutachten.
Und was da ans Tageslicht kam,
kann man nur als minderwertige Taiwanware bezeichnen.


Die Kaltgerätebuchse war nicht verdrosselt,
der Lüfter wurde zwar schon einmal getauscht(es war ein Papst-Lüfter der aber leider eine eingebaute Temperatursteuerung hatte und somit mit der im Gerät verbauten Steuerung nicht wirklich harmonierte),dann schwankte die Ausgangsspannung untypisch um fast 2,5Volt und irgendwas klapperte in den Eingeweiden des Gerätes.


Und los gehts mit der OP...




Zuerst musste natürlich das Gerät geöffnet werden.
Und da war er.
Der "AHA"-Effekt.
Die Verarbeitung war vorsichtig umschrieben "nicht sauber" und man konnte schon schnell erkennen,
dass selbst an selbstverständlichen Bauteilen gespart wurde.
Es war kein Netzfilter direkt am Eingang vorhanden,die Transistoren waren mit sehr sehr wenig Wärmeleitpaste versehen,das Innenleben bestand aus Unmengen Heisskleber und Silikon,die Verdrahtung sagen wir mal etwas lieblos und beim Aubauen des Boardes kam der größte Schock.
Aber dazu später!



Als erstes fiel zuerst einmal die doch recht spartanische Entstörtechnik auf.
Das diese sehr unzureichend war,zeigte sich bereits beim ersten Einsatz.Das Ding machte deutlich "Dreck" im Band.
Dies sollte nun durch ein zusätzliches EMI-Filter behoben werden.



Beim nächsten Blick der eigentlich sehr gute aber durch die bereits im Lüfter vorhandene Temperaturregelung unpassende Papst-Lüfter.
Also musste dieser raus und gegen einen passenden Lüfter getauscht werden.
Dass dieser ein deutlich billigerer war wurmte schon,
denn die Papst Lüfter sind ja im allgemeinen wirklich sehr gute und leise Lüfter.




Nachdem der Lüfter getauscht war(nur zwei Schrauben auf der Unterseite lösen und den Stecker für die Spannungsversorgung abziehen),konnte es nun daran gehen,das Netzfilter einzubauen.


Ich baute hierzu die originale unverdrosselte Kaltgerätebuchse aus und lötete die Anschlusskabel ab.
Danach konnte jetzt die Gehäuseöffnung in die später die Buchse eingebaut werden soll angepasst werden.




Danach konnte jetzt das EMI-Filter eingebaut und angeschlossen werden.




Da das Filter jetzt eingebaut ist,
konnte es jetzt daran gehen den Spannungsfehler zu finden.
Hierzu baute ich das Hauptboard aus und löste davor natürlich die Transistoren von dem im Gehäuse befindlichen Alukühlkörper der entgegen aller physikalischer Grundlagen UNTER dem Bord verbaut war.
Vielleicht verstehe ich ja was falsch und in Taiwan fällt warme Luft nach unten.
Aber man könnte fast behaupten,daß dieses Konstruktionsmerkmal nicht wirklich gut durchdacht wurde und dadurch sicher nicht der Langzeitzuverlässigkeit zuträglich ist. :(




Und als das Board dann draußen war...
ach was schreib ich...einfach mal die "guten" Lötstellen
auf sich wirken lassen!(vor allem die "Unmengen" Wärmeleitpaste an den Transistoren!)




Also wurde die elektrische Entlötpumpe angeworfen und die wirklich mies zusammengebratenen Lötstellen(waren schon RoHS-konform verlötet)ausgelötet und neu verlötet.
Danach baute ich unter der Verwendung von ordentlich Wärmeleitpaste die Platine wieder ein und prüfte die Ausgangsspannung.
Und siehe da,das Ding brachte jetzt 13,82Volt an einer Last von 20Ampere.
Im Leerlauf war die Spannung natürlich auch bei 13,8Volt wie es sein soll!




Und nach dem Entfernen der Unmengen Heisskleber und Silikon konnte das Gehäuse nun auch wieder verschlossen werden.






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