Sonntag, 15. April 2012

QRP Artificial Ground / Erdleitungskoppler / künstliche Erde

Wenn man sich mit den verschiedenen Anpassmethoden beschäftigt,stößt man früher oder später auf das sogenannte Artificial Ground bzw.Erdleitungskoppler.

Nachdem ich bereits schon vor ein paar Monaten bereits sehr gute Erfahrungen mit diesem ergänzenden Anpassprinzip gemacht habe,beschloss ich heute,ein solches Anpassgerät für den QRP Einsatz zu bauen.

Mit einem solchen Anpassgerät wird die "kalte" Seite der Antenne,sprich das Erdverhältniss angepasst und nicht wie meist die "heiße" Seite also die Antennenseite.
Da ich dieses Gerät für den QRP-Betrieb konzipiert habe,
reicht ein kleiner Quetschdrehkondensator von Toko für den Betrieb aus. 
Mehr als 5Watt sind bei QRP ja schon Frevel ;)

Als Gehäuse nutze ich diesmal ein gebrauchtes Teko-Gehäuse.


Ich hatte als erstes begonnen,den späteren Ausschnitt für die HF-Stromanzeige anzuzeichnen und klebte diesen mit Advance Tape ab.
Den Ausschnitt nahm ich nun grob mit dem Dremel und einer passenden Trennscheibe vor und passte diesen zuletzt mit einer feinen Feile an das Messinstrument an.


Da wie auf dem Bild gut zu erkennen,
war bereits eine Bohrung von der früheren Nutzung im Gehäuse.
Diese Bohrung bohrte ich nur leicht auf und baute dort den Druckschalter für die HF-Stromanzeige ein.


Nun konnte ich beginnen die Bohrungen für den Drehkondensator,den Stufenschalter für die Induktivität und das Poti der HF-Stromanzeige anzuzeichnen und die Bohrungen vorzunehmen.




Im folgenden Arbeitsschritt konnte ich nun Poti,Drehkondensator und Stufenschalter einbauen und die Schalterachsen passend einkürzen.
Auch das Anzeigeinstrument konnte ich nun befestigen.
Als Drehkondensator nutze ich einen 340pF Toko-Dreko.


Da die Front nun fertig war,
konnte ich jetzt die rückwärtigen Anschlüsse einzupassen.
Auch hier konnte ich wieder eine vorhandene Bohrung nutzen.
Diese wurde für den auf dem Gehäuse liegenden Leitungsanschluss genutzt.
Dort nutzte ich eine unisolierte Bananenbuchse aus dem Hifi-Bereich.
Für die Gerätebeleuchtung wird eine DIN-Lautsprecherbuchse(Hirschmann) zweckentfremdet und eine weitere isolierte Bananenbuchse eingebaut.


 


Im nächsten Arbeitsschritt wickelte ich nun die Spule auf den Ringkern,den ich vorher mit Teflonband umwickelt hatte.
Als Spulendraht nutzte ich wieder versilberten Kupferdraht.
An einem Ende der Wicklung streckte ich die Windungen etwas um die Anfangsinduktivität etwas niedriger zu halten.
Die Gesamtinduktivität dieser Spule beträgt 38µH.
Als Ringkern nutze ich einen Kern vom Typ TAR728-2.
Die Spule wurde dann an einen 12stufigen Lorlin Stufenschalter angelötet.


 


Nun bohrte ich die letzten nötigen Bohrungen auf der Gehäuserückseite und baute die isolierte Bananenbuchse ein,die später zur Stationserde bzw.zum Gegengewicht führt.
Auch die DIN-Lautsprecherbuchse wurde eingebaut und verschraubt.




Der Dreko wurde wie gut zu erkennen bereits gebrückt.


Jetzt verdrahtete ich die Beleuchtung des Anzeigeinstrumentes mit der Spannungsversorgungsbuchse.
Danach wurde ein Ringkern für die HF-Stromanzeige mit 0,3mm Kupferlackdraht bewickelt.
Da der doch recht dünne Silberdraht,der vorher auch für die Spule am Stufenschalter genutzt wurde,zu dünn zum tragen der Spule wäre,wurde für die Anschlusszuleitung zur Spule 2mm Kupferdraht genutzt.
Auf diesem Draht wurde zuerst aus Kunststoff eine Kunststoffhülse aufgebracht und dort der gewickelte Ringkern straff aufgepresst.




Der bewickelte Ringkern auf der Drahtbrücke wurde nun im Gehäuse eingebaut und mit der blanken Bananenbuchse verbunden.(Eingangsseite)




Nun kann die restliche Beschaltung der Anpassschaltung vorgenommen werden.
Dazu wurde die Spule der Induktorseite mit dem durchgeschliffenen Drehkondensator verbunden und 
eine weitere Drahtbrücke aus 2mm Kupferdraht vom Drehkondensator zur Erdanschlussseite eingebaut.




Jetzt musste noch die einfache Beschaltung des HF-Strommessinstrumentes eingebaut werden.
Es wurde dazu ein Stück Lochrasterplatine kontaktfrei(keine elektrische Verbindung zu der Beschaltung des Messinstrumentes)
an die Masseleitung der Tunerschaltung angelötet.

Vorher wurde eine Germaniumdiode(in dem Fall eine russische Type...-es geht aber auch z.B. 1N34,1N60 usw.),ein 1000pf Kondensator und Lötpins zum besseren Anschluss des Lackdrahtes der vom Ringkern kommt nebst der Verdrahtung auf der Platine vorgenommen.


 


Abschließend wurden noch die letzten Verbindungen der HF-Anzeige geschlossen.




Und fertig ist der QRP Erdleitungstuner/koppler.
Als letzte Handlung bei dem Bau dieses Anpassgerätes
habe ich noch Moosgummifüße an das Gehäuse geklebt.





Diese Koppler sind selbstverständlich wie auch alle anderen Anpasskonzepte auch für höhere Senderleistungen geeignet,wenn diese passend ausgestattet sind.
Im nachfolgenden Link(einfach den Schriftzug anklicken!),handelte es sich zum Beispiel um eine 100Watt Version.
Genug Möglichkeiten die Belastbarkeit mit passenden Teilen nach oben zu ändern gibt es selbstverständlich auch.




Erdleitungskoppler / Artificial Ground selbst gebaut

 

 

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