Donnerstag, 18. Juli 2013

Baofeng UV-5RA - fehlerhafte Lautstärkeregelung beheben

Die seit geraumer Zeit am deutschen Markt erhältlichen Baofeng Handfunkgeräte erfreuen sich wegen Ihres sehr günstigen Anschaffungspreises sehr großer Beliebtheit.

Aber wo viel Licht ist,ist leider auch viel Schatten.

Die Geräte standen lange Zeit wegen Ihrer mangelhaften Oberwellenunterdrückung,zu Recht,
ziemlich im Kreuzfeuer der einschlägigen Fachpresse.
Diese Probleme konnten mittels gekonnter Eingriffe recht einfach behoben werden.
Leider blieb aber ein Problem.
Die massiv schwankende Fertigungsqualität stellt nachwievor ein Problem dar.

Nun werden manche Altweisen sagen "kein Wunder,kommt ja auch nur aus China".
Diese Aussage ist aber fern jeder Realität.
Und das aus dem Grund,daß der chinesische Hersteller nur das liefert,was der Kunde später auch bezahlt.
Reichlich Beispiele für sehr gute Fertigungsqualität gibt es auch.
Bestes Beispiel bei uns im Funksektor(die Mobiltelefonindustrie ignoriere ich jetzt mal) ist zum Beispiel HYTERA.
Selbstverständlich kann man diese Geräte nicht mit den KnallPeng...ääähhmmm Baofeng-Geräten vergleichen.Es zeigt aber,daß man sich dort schon lang auf Augenhöhe mit den Großen bewegt.

Aber kommen wir zur Fertigungsqualität zurück.
Da ich schon reichlich Baofeng-Geräte in den Händen hatte,muss ich sagen,daß es manchmal schon fast erschreckend ist,wie stark die Qualität schwankt.
Mal sind die Geräte sauber(gemessen am Preis) verarbeitet und funktionieren ordentlich.
Und das nächste Mal,sind Displayblenden schief verklebt,Knöpfe sind fehlerhaft bedruckt oder zum Beispiel quillt unter manchem Typenschild der Kleber des Herstellers hervor.
Und wie es der böse Fehlerteufel will,spielt die Elektronik manchmal üble Gruselspiele.
Man könnte da von rumspinnenden Displays,ausfallenden Empfängern oder nicht funktionierender Tastatur berichten.

Aber nun zu diesem Fall...

Dieser TRX hatte neben einer scharfkantig verklebten Displayabdeckung auch noch ein rumbockenden Lautstärkeregler/Ein-Ausschalter.
Dieser funktionierte nur sporadisch und machte den Funkbetrieb annähernd unmöglich.
Also musste dem ÖMer geholfen werden.


Das Gehäuse wurde wie folgt geöffnet.
Nach dem Entfernen des Akkus wurden Antenne,Bedienknopf und die Torxschrauben an der unteren Geräteseite entfernt.
Nun wurden die Überwurfmuttern der SMA-R Buchse und des Lautstärkereglers gelöst.
Danach konnten auch die Gehäuseschrauben an der Oberseite entfernt und das Gerätechassis aus dem Kunststoffgehäuse genommen werden.


Im folgenden Arbeitsschritt entlötete ich nun die Kabelverbindung zwischen dem Lautsprecher und dem Geräteboard.
Danach wurden alle Befestigungsschrauben die das Board mit dem Gerätechassis verbinden entfernt und die zwei Halteschrauben,des Displayrahmens entfernt werden.
Übrigens versteckt sich eine Schraube,die entfernt werden muss,in einem kleinen Loch über der weissen Leuchtdiode(Taschenlampe).
Sobald diese entfernt wurde,kann der Kontaktblock,
der später den Akku mit dem Gerät verbindet,aus seinem Sockel gezogen werden.
Zum Schluss der "Schraubenorgie" müssen nur noch die beiden Flanschschrauben der SMA-Buchse herausgeschraubt werden.

Jetzt hat die Kiste wirklich mehr als nur eine Schraube locker ;) ... und man kann das komplette Board aus dessen Rahmen nehmen.


Wenn man das Display abgehoben hat,sind die Lötstellen des Lautstärkereglers sehr gut sichtbar.
Diese mussten nun nur nachgelötet werden.

VORSICHT!Bitte nur mit einem statisch neutralen SMD-Lötkolben arbeiten,da sich wie man auf dem Bild gut erkennen kann,genau neben der Lötstellen ein Prozessor befindet!!


Abschliessend konnte das Gerät wieder zusammengebaut und nach einem Reset in Betrieb genommen werden.

Montag, 15. Juli 2013

Umbau des L/C-Kompakttuners für den Yaesu FT817 zur Nutzung in Verbindung mit der ATX-1080 und anderen Portabelantennen

Da der kleine Hosentaschentuner mir seit längerer Zeit sehr zuverlässige Dienste leistet,sollte heute aber eine Änderung vorgenommen werden,daß ich diesen Tuner mittels dafür angefertigter Adapter zwischen dem Yaesu FT817 und der ATX-1080 Portabelantenne einschleifen kann.

Hierzu musste ich eine andere Anschlussbuchse(BNC) einbauen und den Tuner überbrückbar machen.
Außerdem wollte ich auch noch den Ringkern gegen einen T106 wechseln.

Nun dann...frisch ans Werk...
Am Anfang des Umbaus wurde der alte Tuner zunächst erst einmal ausgeweidet.

PL-Buchse,Spule und Schalter sowie ein Teil der Verdrahtung wurde demontiert.


Zuerst nahm ich nun eine neue BNC Buchse(von Rosenberger) und lötete diese auf dem vormals für die Bananenbuchse genutzten Platinenstück ein und lackierte den Sockel.


Im nächsten Umbauschritt nahm ich nun einen Lorlin Stufenschalter 12fach,einen neuen T106 Kern und 1mm Silberdraht und fertigte daraus die neue Induktorspule.


Die neue Spule war nun fertig und wurde ins Gehäuse eingebaut.Danach wurde im Gehäuse nun ein zusätzlicher Kippschalter für die Kurzschlussbrücke eingebaut.


Nun konnte die Schaltung komplett verdrahtet werden.
Der neue Kippschalter wird zum Überbrücken der Anpassschaltung genutzt und die restliche Beschaltung als L/C Match aufgebaut.
Hier kann dann Hi Z/Lo Z nach Bedarf umgeschaltet werden.


Die Modifikation war nun fertig vorgenommen und das Gehäuse konnte verschlossen werden.
Zum Anschluss einer Hühnerleiter bzw. einen Langdrahtes nutze ich jetzt einen handelsüblichen Adapter von Philips.
Zum Größenvergleich habe ich auf einem Bild mal ein Feuerzeug beigelegt. 
Ein Bericht vom Praxistest der ATX-1080 in Verbindung mit diesem Anpassgerät folgen! 

Modifikation des QRP-Erdleitungskopplers

Da ich nach langer Erprobungsphase des QRP Erdkopplers(Blogbeitrag im April 2012) sehr gute Erfahrungen mit diesem gemacht habe,fiel im gleichen Zuge aber ein kleines Manko auf.
Um einen Abgleichbetrieb mittels des herkömmlichen Antennentuners komplett ohne den Einfluss des Erdkopplers vornehmen zu können,musste die Möglichkeit bestehen,den Erdkoppler(Artificial Ground) überbrücken zu können.
Der Eingriff war hierzu schnell und einfach vorgenommen.

Nach dem Öffnen wurde an der Rückseite des Gerätes eine 6,3mm Bohrung zum Einbau eines C&K Kippschalters gesetzt.


Der Schalter wurde nun eingesetzt und einfach mittels 2mm Kupferdraht so angeschlossen,daß man mit diesem die Anpassschaltung,wenn gewünscht,einfach überbrücken kann.



Dienstag, 2. Juli 2013

Koax Collinear Antenne für das 70cm Amateurfunkband - bis zu 9dBi Gewinn für unter 3€

Nach einigen Versuchen mit "Low Price" Antennen "Marke Eigenbau" in den vergangenen Wochen,sollte es heute mal eine Koax-Collinear Antenne für 70cm sein.

Diese Antenne kann leicht aus Kabelresten von RG58 und RG213 hergestellt werden.
Das Beste ist aber der Kostenfaktor gepaart mit der Leistungsfähigkeit dieser Antenne.
Wer saubere Arbeit leistet,kann in diesem Fall für unter 3€(bei der Verwendung einer kostengünstigen BNC-Buchse) eine Antenne bauen,die mit bis zu 9dB Gewinn wirklich keine Vergleiche mit sehr teuren kommerziellen Antennen scheuen muss. 

Also los gehts...

Als Strahlermaterial wird RG58 genutzt.


Zuerst werden acht 250mm lange Stücke abgeschnitten.


An den Enden von sieben dieser Kabel wird nun die Isolierung auf einer Länge von 16mm abgetrennt.
Danach wird die Abschirmung vom Ende der Kabel gemessen 11mm nach innen abgetrennt.
(es bleibt also ein Steg von 5mm Abschirmung)
Im Folgeschritt wird das Dielektrikum des Innenleiters vom Kabelende gemessen auf 8mm abisoliert.
Zum besseren Fixieren der Abschirmung wird diese vor dem Verzinnen mit dünnem Kupferdraht umwickelt.
Beim achten Kabelstück wird nur eine Seite des Kabels
gemäß der oben aufgeführten Maße abisoliert.


Der letzte Arbeitsschritt ist extrem einfach.
Es werden die Kabelstücken versetzt zusammengelötet.
Das heisst,dort werden jeweils Innenleiter an Außenleiter gelötet.
Das Kabelende,welches nur einseitig abisoliert wurde,stellt das obere Ende der Antenne dar.
Zuletzt wird nur noch eine Antennenbuchse angelötet(hier wurde eine recht teure 50Ohm BNC-Buchse von Telegärtner genutzt)und die Lötstellen,wie auch den Buchsenanschluss mit Schrumpfschlauch isoliert.
Mit zwei Metern Länge ist die Antenne noch nicht zu lang und der Materialaufwand lächerlich niedrig.
Das SWR liegt auf Bandmitte bei 1,4 und ist somit absolut ok.
Die Belastbarkeit kann getrost mit 100Watt angegeben werden.