Dienstag, 28. Juni 2011

Induktorspule/ Rollspule in sehr kompakter Baugröße für Leistungen bis max. 100Watt

Als ich gestern nun zugegeben etwas gelangweilt vor dem Ultimate Transmatch Tuner saß,der jetzt wegen fehlendem Silberdraht erst einmal eine Pause einlegen muss,suchte ich nach einer kleinen Ablenkung in Form einer neuen Beschäftigung.
Und als ich so da saß,fiel mir auf,dass ich doch mal meine vielen Hochlastdrahtpotis sortieren könnte.
Während der "Beschäftigungstherapie" die ich mir selbst auferlegt hatte,hielt ich einen der vielen Rosenthal-potis in der Hand und ich stellte fest,dass man diese recht einfach zerlegen könne und für HF Zwecke modifizieren könnte.

Gedanke war,dieses Poti zu einer Induktorspule bzw.Rollspule für kleine Leistungen umzubauen.
Schön kompakt für sehr kleine Eigenbautuner aber immer noch so bemessen,dass dieser etwas mehr Leistung als QRP verträgt.
Idee war es,die auch bei Tunern wie dem VC300(Vectronics) oder dem baugleichen MFJ 949D verbauten Drehinduktoren,die immer Kontaktschwierigkeiten haben in stufenloser Form für Kleinsttuner zu bauen.
Also ran ans Werk.


Manche Bastelfreunde werden sagen "warum denn ausgerechnet einen Rosenthalpoti",weil diese doch sehr hochwertig sind und keine chinesische Massenware.
Nun erstens,weil man diese sehr gut zerlegen kann und zweitens weil ich in dem Falle große Stückzahlen vorrätig hatte.


Zuerst wurde die Welle mit Ihren zwei Schrauben vom Spulenträger gelöst und der Schleifer abgeschraubt.
Im nächsten Schritt lötete ich die Kontaktfeder im Inneren des Poti vom Kontaktpad ab um die Achsführung und den Spulenträger zu trennen.
Als dies geschehen war,konnte ich mit einem kleinen Schraubendreher den Widerstandsdraht vom Spulenträger etwas abhebeln und schliesslich mit etwas Krafteinsatz vorsichtig entfernen.
Nachdem ich damit fertig war und auch die Drahtenden von den Kontaktpads abgelötet waren,reinigte ich mittels einer Feile den Spulenkörper von den Tauchlackresten mit denen vorher der Widerstandsdraht befestigt war.


Jetzt konnte es ans mit dem Wickeln der Spule losgehen.
Cirka zwei Meter Lackdraht(1,0mm) und viel Geduld später war der Spulenkörper soweit fertig um die Enden zu verlöten.


Ich richtete jetzt die Spulendrähte noch ungefähr aus.
Die letztliche Stellung der Drähte wird erst ausgerichtet,wenn der Schleifer wieder montiert ist.
Jetzt konnte ich nachdem der Spulendraht verlötet ist,den Schleifer und die Welle samt Kontaktfeder wieder montieren.


Und fertig ist die kleine Induktorspule.
Im letzten Arbeitsschritt wird noch der Schutzlack auf der Schleiferseite mittels einer Feile oder einem Dremel mit Feinstschleifaufsatz entfernt und die Wickelungen auf Ihre letztliche Lage ausgerichtet.

Je nach Spulenträgermaterial schwankt natürlich die Induktivität die letztlich die Spule haben wird.
In meinem Fall waren es letztlich 19µH,was für einen kompakten Tuner vollkommen ok ist(selbst diverse bekannte und bei Funkamateuren beliebte Annecke-Tuner hatten teils nur 18µH Spulen verbaut).
Die Leistung sollte man je nach Schleifer bis 100Watt Endleistung beziffern können.
Natürlich im Abstimmbetrieb sollte man maximal 10Watt nutzen,was aber auch bei deutlich größeren Spulen der Fall ist um bei ungünstigen Abstimmpunkten Überschläge oder "HF-Bruzzeleien" zu vermeiden. 



Sonntag, 26. Juni 2011

Peugeot/Citroen(PSA-Konzern) Wischerzusatzrelais reparieren


Der Fehlerteufel ist manchmal schon ein echt fieser Sack.
Gestern in strömenden Regen quittierte das Scheibenwischerrelais seinen Dienst.
Erst wischte im Intervallmodus der Wischer in unregelmäßigen Abständen und auf einmal war ganz Schluss.
Also musste ich das Relais abziehen und ohne den Intervall auskommen.
Der Anruf beim freundlichen Fachdealer ließ mich den Entschluss fassen,das Relais zu reparieren.
Das Standardrelais kostet rund 30€ und das programmierbare knapp 55€.
Schon ziemlich saftig wie ich finde.(ist ja nix drin)
Sicher könnte man auch jedes andere Wischerrelais dafür passend machen(u.a. VW Golf2/Passat35i passt)aber man muss sich ja nicht mehr Arbeit machen wie nötig.

Also Relais ausgebaut und geöffnet.
Schon im Fahrzeug bei schlechtem Licht,ließ sich der Fehler sehr schnell lokalisieren.


Drei Anschlusskontakte des Relais hatten ausgebrochene Lötstellen,die bei den recht hohen Strömen die dort fließen,zu den Fehlfunktionen führten.
Der Fehler lässt sich also sehr schnell beheben.
Ich griff mir meinen Lötkolben und lötete einfach alle Kontakte nach.


Das waren keine 5min Arbeit und das gute Stück funzte nach dem Einbau sofort wieder 100%ig.
So schnell kann man 30-55€ sparen ;-)
Nun konnte das Relais wieder verschlossen werden und alles funktioniert wieder,wie gewünscht.




Dienstag, 14. Juni 2011

T-Match Antennentuner im Designgehäuse


Heute startete ich mit dem Bau eines kompakten Antennentuner nach T-Match-Arbeitsprinzip.

Der Antennentuner wird in einem Hartrampf/Monacor 
Designgehäuse mit perforiertem Gehäusedeckel gefertigt.
Das zwingt natürlich vorrangig zu sauberer Arbeit um später einen freien Einblick auf die "Eingeweide" zu haben.
Dies ermöglicht aber auch,nennen wir es "Spielereien" fürs verspielte Funkerauge ;-)

Angedacht ist,dem Tuner einerseits einen unsymmetrischen und zusätzlich einen symmetrischen
Eingang zu verbauen.
Dieser wird wahlweise mit einem 1:4 und einem 1:9
UnUn der im Gehäuse integriert ist zu betreiben sein.

Das ermöglicht dann auch den direkten Longwire-Anschluss an den Tuner,wenn man beispielsweise bei Fielddays unterwegs ist oder innerhalb eines Zimmers ein einfacher Draht zum SWL-Betrieb anzuschließen.


Zwei schaltbare Eingänge werden in dem Gerät auch verbaut werden,um zwei Transceiver im Testbetrieb anzuschließen.
Als maximale Belastbarkeit sind 100Watt angedacht.
Was aber bei dem Tuner eher nebensächlich ist,da er später überwiegend von einem SWL als Antennentuner genutzt wird.


Als Gehäuse wird wie schon erwähnt ein sehr ansehnliches Hartrampf/Monacor Gehäuse genutzt.
Gut zu erkennen ist auch der perforierte Gehäusedeckel.


Als Induktorspule wird eine hochwertige Keramikspule aus dem Hause Rhode&Schwarz mit eingerolltem Silberdraht genutzt.
Sicher ist diese Spule für 100Watt gnadenlos überdimensioniert aber diese passt perfekt ins Gehäuse und macht optisch auch einen sehr wertigen Eindruck.
Mit einer maximalen Induktivität von 55µH sollte diese
Spule für alle Einsätze ausreichend dimensioniert sein.


Wie man gut erkennen kann,passt die Spule perfekt in das Gehäuse.
Zuerst waren eigentlich zwei einzelne Spulen angedacht,was aber wegen eines Transportschadens von meinem "Teiledealer" zu mir verworfen werden musste.
Aber dafür sind jetzt sogar noch mehr Variantionsmöglichkeiten drin.


Hier mal ein Bild beim "Probestehen" der Spule im Gehäuse.


Jetzt wird die Frontplatte in Angriff genommen.
Hierzu wurde die Front natürlich demontiert und 
auf eine Holzunterlage fixiert.
Um das Anzeichnen der Bohrlöcher zu erleichtern
habe ich mir eine Bohrschablone aus Kartonage angefertigt.


Nun kanns an Bohren der ersten Kondensatorbefestigungspunkte gehen.
Nachdem die Bohrungen gesetzt wurden,konnten die Bohrungen entgratet und angesenkt werden.


Nun habe ich zum Test den ersten der beiden Drekos zu Testzwecken montiert.


Nachdem die Bohrungen des ersten Dreko´s passend gesetzt wurden,können nach dem Anzeichnen jetzt die Bohrungen für den zweiten Dreko gemacht werden.
Die Bohrungen werden später natürlich noch,wenn das Gehäuse fertig bestückt ist,mit mattschwarzer Farbe,nennen wir es "kaschiert" ;-)


Danach habe ich die Spule im Gehäuse befestigt.




Wie man recht gut erkennen kann,habe ich Probeweise einen passenden Mentor-Drehknopf zu Test/Versuchszwecken auf einen Dreko befestigt.
Diese wird später gegen eine schwarze Ausführung gewechselt.
Kunststoff ist in dem Falle anzuraten,um z.B. bei der Verwendung von Metallknöpfen keine unangenehmen Erfahrungen mit HF Energie zu machen :)

Nachdem die beiden Drekos mittels der Eurokartenhalter und Kunststoffdistanzhülsen im Gehäuse fixiert sind,habe ich mich heute mal daran gemacht,die Balune zu wickeln,die später in dem Tuner verbaut werden sollen.

Angefangen habe ich mit der Anfertigung eines 1:1 Strombaluns.
Hierzu nutzte ich als Kabel unisoliertes CLF100(Abmaße wie RG174/188 aber deutlich bessere HF-Eigenschaften) mit versilbertem Schirm vom Hersteller Felten&Guillaume(wirklich exellente Militärqualität)genutzt.


Auch der 1:4 Balun wurde im gleichen Zuge gewickelt und fertiggestellt.


Danach fertigte ich den 1:9 UnUn auf einem grauen RKT70L Ringkern von Sony(hat Eigenschaften ähnlich einem FT140-43 und ist mit einer grauen Kunststoffbeschichtung sehr gut zum Bewickeln geeignet)an. 


Jetzt wo die beiden Dreko´s isoliert befestigt wurden,
kann das Collins-Koaxrelais im Gehäuse befestigt werden.


Nun habe ich den Induktorschalter eingebaut.


Hier handelt es sich um einen gekapselten 12fach Lorlin-Stufenschalter.
Diesen habe ich gleich wellenseitig gekürzt und probehalber mit passenden Knöpfen versehen.
So langsam lässt sich erahnen wie das spätere Gerät aussehen wird.


In den nächsten Arbeitsschritten habe ich in der Front die Bohrungen für die Stufenschalter(Relais etc.) und die Kontroll-LEDs vorgenommen und diese nach dem Kürzen der Schalterachsen eingebaut.
Die LEDs sind zweifarbige Duo-LEDs in Knitter-Fassungen.
Noch sind die Schrauben sichtbar,werden aber später noch "getarnt" ;-)

  
Als Nächstes folgt die Anfertigung der Gehäuserückwand.
Hier müssen die Anschlüsse für Hühnerleiter,Koaxanschlüsse,endgespeistem Draht und die weiteren betriebsnotwendigen Buchsen untergebracht werden.


Da aus dem vormals jungfreudigen Blech jetzt ein regelrechter Löcherkäse entstanden ist,muss natürlich dafür gesorgt werden,diese zu "verschließen" ;-)

Als Anschlussbuchsen werden sehr hochwertige BNC Buchsen von RFT und eine N-Buchse(ich bin kein Freund von minderwertigen PL Buchsen) von Huber&Suhner genutzt.
Die Bananenbuchsen sind aus Tesla bzw.RFT Produktion.
Der Sicherungshalter ist ein sogenannter "verdeckter
Halter" von Simmons.
Alle weiteren Teile sind gängige Ware aus dem Teilehandel.


Da jetzt alle mutwillig ( ;-) gebohrten Löcher in der Gehäuserückwand erfolgreich verschlossen wurden,kann es jetzt der Balun befestigt werden und die zentrale Masseverbindung angebracht werden.


Und hier im angebauten Zustand.


Nun konnte es ans Werk gehen,die Balune einzubauen und anzuschließen.
Nachdem ich die provisorische Balunhalterung gegen größere Kunststoffkappen gewechselt hatte und diese mit Kunststoffschrauben verschraubt hab,konnte ich nun die Verdrahtung der Balune vornehmen.


 
Als Nächstes wurde die Rückwand bezüglich der Spannungsversorgung vorverdrahtet und wieder am Gehäuse befestigt.

Nun wurde das Koax/-und Teflonkabel an dem Relais angeschlossen.
Gut zu erkennen ist auch die Brücke zwischen beiden Drekos.


Nachfolgend habe ich begonnen den 1:1 Strombalun/Mantelwellensperre zu verdrahten und in den nächsten Schritten die Stufenschalter für die Relaisumschaltung sowie die Balun/Antennenumschaltung elektrisch zu verdrahten.(Kontroll-LED).Auch wurde begonnen der HF-Anschluss vom Dreko auf den Schalter zu legen.



Da mich die beiden Koaxkabel die eh nur mit dem Innenleiter am Relais angeschlossen sind,optisch ziemlich missfielen,habe ich diese gegen Silberdraht getauscht.


Da der neue Silberdraht noch nicht angekommen ist,muss ich mir eine "Lückenfüllerarbeit" suchen.
Die war auch schnell gefunden.
Ich musste mir einfallen lassen,wie ich die Verbindungsdrähte zwischen dem Umschalter und den Balunen und Ausgängen von der Geräterückseite an die Frontblende führe.
Problematik ist,dass der Draht über diese recht große Distanz durchhängen würde und somit stabilisiert werden muss,damit das "Endwerk" auch sauber aussieht.
Und wieder musste ein Eurokartenhalter herhalten ;-)




...und in Kürze folgen weitere Bilder ;-)...






Und hier gehts weiter...


T-Match Antennentuner im Designgehäuse - Die Fertigstellung