Donnerstag, 6. September 2012

Weller WECP Temptronik - Wenn die Lötstation zum heißen Eisen wird

Vor wenigen Tagen verweigerte mit meine "heissgeliebte" alte Weller Temptronik den von Ihr gewohnt zuverlässigen Dienst.

Folgendes war geschehen.
Ich schaltete die alte "Dame" an(immerhin ist das Teil nach tausenden Betriebsstunden und Baujahr 1977 nicht mehr die Jüngste)und wunderte mich,daß die Temperaturregelung nicht mehr abschaltete und die Kontroll-LED der Heizung nur noch durchgehend leuchtete.
Es stellte sich heraus,daß die Lötstation durchgehend mit maximaler Leistung heizte.

Ziemlich gefrustet dachte ich sofort an die bei Weller doch recht hohen(wenn auch gerechtfertigt bei dieser Lebensdauer)Ersatzteilpreise.

Ich öffnete also das Gehäuse der Lötstation.
Es fiel sofort auf,daß sich ein Kondenswasserniederschlag im Gehäuse gebildet hatte.
Dies lag daran,daß unter dem Reinigungsschwamm 
ein feiner Haarriss war,der geringste Wassermengen in das Gehäuse eindringen ließ.
Da aber keine Sicherung geflogen war,konnte es also nichts Schlimmes und somit kostenintensives sein.

Als ich nun die Regelungsplatine aus Ihrem Steckplatz zog,zeigte sich schnell,daß hier mehrere Faktoren warscheinlich einen Fehler ergaben.

Zum einen war der Steckplatz durch heruntertropfendes Wasser oxidiert.
Dies behob ist zunächst und tränkte die Steckverbindung mit Terrax200(stark wasserverdrängendes Spezialspray- WD40,Ballistol etc.hättens auch getan).


Beim Abziehen der Platine aus Ihrem Steckplatz stellte sich schnell heraus,daß zum einen die Anschlusskontakte stark oxidiert waren.
Zum anderen hatte die Platine mehrere kalte Lötstellen,die sich durch den permanenten Dauerbetrieb gebildet haben könnten(Temperaturentwicklung).
Ich lötete die verdächtigen Lötstellen nach,polierte die Anschlusskontakte und klebte danach die Kontakte mit Tesafilm ab.
Dies machte ich um die Lötseite mit Lötlack zu versiegeln.


Um diesen Fehler in Zukunft zu vermeiden,wurde der Haarriss mit 2K-Kleber geklebt und die Platine wieder in ihrem Steckplatz montiert.

Und nun kam der Moment der Wahrheit.
Nach dem Zusammenbau des Gehäuses kam das
"Brateisen" wieder in die Steckdose.
Und siehe da,die Lötstation verrichtete wieder ihren gewohnt zuverlässigen Dienst.
Die LED blinkte wieder nach dem erreichen der eingestellten Temperatur und das Löteisen kann wieder in gewohnter Art betrieben werden.

...auf die nächsten 35Jahre! DANKE WELLER ;)

 

1 Kommentar:

Marcus hat gesagt…

Vielen Dank für den interessanten Artikel. Lötstationen sind wirklich eine lohnende Investition. Sicherlich halten diese nicht auf ewig. Ihre hat ja schon eine besonders lange Dienstzeit hinter sich.