Montag, 31. Dezember 2018

TECSUN PL360 - leerer Goldcap-Kondensator verhindert das Einschalten und Kontaktprobleme beheben

Das Tecsun PL360 verrichtet seit einigen Jahren sehr zufriedenstellend die Funktion eines Weckradios mit Weltempfängerfunktion.

Vor einiger Zeit wollte sich der "Schokoriegel" nicht mehr einschalten lassen.
Über Nacht war das Display ausgefallen und ließ sich auch nach einem Batterieaustausch nicht mehr aktivieren.

Im Hinterkopf hatte ich noch die Erinnerung,daß das Radio selbst von einem Goldcap gepuffert wurde,welcher beim Batteriewechsel Frequenzen,Temperaturanzeige und die Uhrzeit puffern sollte.

Zunächst musste der "Schokoriegel"zerlegt werden.


Nachdem die Kabelverbindungen beider Gehäusehälften getrennt waren, wurde die Antenne aus dem Gehäuse entfernt und das Displayboard ausgebaut.


Jetzt lag der Goldcap-Kondensator und der Lautstärkeregler frei(der Lautstärkepoti kratzte seit einiger Zeit auch unangenehm herum). 
Zunächst wurde nun der Goldcap ausgelötet und gemessen.
Und siehe da,komplett entladen.
Also ran ans Labornetzteil und das Ding kontrolliert aufgeladen.
Nachdem der Kondensator wieder fit war,wurde nun der Lautstärkeregler ausgebaut und mit einfachem Ballistol wieder gängig gemacht.
Nun wurden beide Bauteile wieder eingebaut und verlötet.


Es ist schon eine seltsame und fragwürdige Konstruktion eines Radios,wenn der Hersteller als Pufferung für die Uhr etc einen Goldcap einbaut,der bei eingelegten Batterien oder Akkus geladen wird und einfach von jetzt auf gleich den Dienst versagt.
Leider bleibt dort kein andere Schluss möglich,als dass es beabsichtigt ist, daß der ein oder andere Besitzer denkt das Radio sei defekt und es entsorgt und neue Ware vom gleichen Produkt kauft.
Weil das eigentliche Radio wirklich nicht schlecht funktioniert und den Kunden vorher zufriedengestellt hat,liegt diese Vermutung nahe...
Aber (und ich hasse das derzeitige Modewort) "nachhaltig" ist diese Handlungsweise des Herstellers
sicher nicht!


Wenn also bei dem ein oder anderen User mal das PL360 oder PL365 den Dienst auf ähnliche Weise versagt, lieber mal ein paar Minuten Zeit nehmen und genauer hinschauen.




Maxfield MP3 Player - Akku austauschen am "Diktiergerät"

Heute hat ja jedes normale Handy/Smartphone eine Diktiergerätfunktion implementiert.
Wer aber noch einen älteren MP3 Player rumliegen hat,kann diesen schnell für den Mitschnitt(zu Kontrollzwecken)von QSOs beispielsweise im Shack oder Portabel nutzen.

Den hier abgebildeten Maxfield MP3 Player gabs als Mitbringsel vom Trödelmarkt.


Da der Akku defekt war,wollte ich diesen austauschen und wieder herrichten.
Hierzu wurde zunächst der Player zerlegt...


Den Akku gabs als Ersatz für 2,49€ aus China.
Also rein damit,resetten und dann wieder in Betrieb nehmen.


Für den Betrieb als Diktiergerät ist der Player sehr schön geeignet,weil dieser eine sehr gute Audio-AGC besitzt und somit unterschiedlich laute Audiosignale unter einander vom Pegel her angleicht.



Montag, 3. Dezember 2018

ICOM IC-2730 - Erweiterung für den Betrieb als Crossband-Repeater

Der ICOM IC-2730 besitzt für den außereuropäischen Betrieb eine aktivierbare Crossbandrepeater-Funktion.
Leider ist diese Funktion in Europa durch eine dementsprechende Jumperung des Prozessors deaktiviert.

Um dem Transceiver diese Funktion zu ermöglichen, muss der Transceiver zunächst geöffnet werden.


Auf der Platine wird nun die Diode D319 lokalisiert.
Diese wird nun ausgelötet.

ACHTUNG!!!  
Diese Lötarbeiten dürfen ausschliesslich mit passendem Lötequipment und dem entsprechenden handwerklichen Können ausgeführt werden.
Da es sich hier um die schon sehr kleine(siehe Bild im Vergleich zu einem handelsüblichen 3,5mm Klinkenstecker)SMD-Norm 0402 handelt, sollte sich jeder überlegen, ob er diese Möglichkeiten und Fähigkeiten besitzt.
Anderen Falls kann dies zu irreparablen Schäden am Transceiver führen!!! 


Wenn die Diode ausgelötet wurde, sollte man anschliessend nochmal die Lötstelle genau kontrollieren(ich säuberte diese nochmals mittels Industriealkohol und kontrolliere alles nochmals mit einer Lupe).


Nach dieser Modifikation lässt sich im Menü recht bedienfreundlich die Crossband-Repeater-Funktion aktivieren.







ICOM HM-207 - Modifikation der Modulation...

Das ICOM HM-207 wird an verschiedenen Transceivern von ICOM als originales DTMF-Fernbedienmikrofon genutzt.


Speziell am ICOM IC-2730 stellt man schnell fest, daß die Modulation eine deutliche Höhen/Mittenanhebung hat(sehr gut in der höchsten Mic-Gain-Einstellung hörbar).

Abhilfe ist bei dem Mikrofon schnell gefunden.
Hierzu wird das Mikrofon geöffnet und das Board aus dem Gehäuse ausgebaut.


Danach wird mittels eines Locheisens die Mikrofonöffnung auf 4mm erweitert.
Nachfolgend wird die Tastaturmatte wieder im Mikrofon eingelegt und die originale Kapsel aus dem Board ausgelötet und nachfolgend die Lötstelle gründlich von bleifreiem Lot befreit.

Nun wurde dort die Mikrofonkapsel eines geschlachteten Nokia 5110 eingebaut und das Mikrofon wieder zusammen geschraubt.


Die nachfolgenden Rapporte waren durchweg zufriedenstellend, weil die Modulation nun deutlich mehr Tiefenanteil besitzt(auch in Mic-Stellung "3") und somit schlicht angenehmer und natürlicher klingt.




Freitag, 30. November 2018

Tevion MD30272A - Reparatur des defekten Netzteils

Vor längerer Zeit fragte mich ein Kumpel, ob ich nicht mal nach seinem betagten Tevion-Flachbild-TV schauen könnte.
Die beiden schauen nur sehr wenig TV und wollten die Ausgaben für einen neuen TV umgehen.
Der Fernseher hatte die Macke, daß er manchmal nicht anging bzw.teils sporadisch, wenn er denn mal an war, aus ging.


Es konnte eigentlich nicht viel sein.
Und da sich großer Aufwand bei der betagten Glotze leider nicht mehr rechnet, bestand die "Hoffnung", daß sich der Fehler evtl.auf ein, zwei trockene Elkos und/oder es sich um kalte Lötstellen handelte. 
Also auf mit dem Ding...
Nach dem entfernen der Gehäuserückseite(alter Schwede waren das ein Haufen Schrauben...damit baut man in anderen Regionen dieser Welt ganze Häuser ;)


Ich entnahm nun die Netzteilplatine und der Fehler zeigte sich nach dem Ausbau recht schnell.
Selbst für ein sehr frühes RoHs-konformes Gerät waren die Fehler auf der Platine zu viel.Neben schadhaften Lötstellen, die bereits thermische Schäden hinterlassen hatten(siehe Bild), waren auch viele gerissene, kalte Lötstellen sichtbar.


Diese wurden nun nachgelötet und das Board wieder eingebaut und siehe da, nach dem Anlernen einer passenden Universalfernbedienung spielte der alte Fernseher wieder problemlos. 





Albrecht DMC555 bgl.Codan(9323,9360,9780,9390) Vorverstärkerumbau sowie Umbau der Beleuchtung oder... Frischzellenkur fürs bekannte DTMF-Mikrofon

Das DMC555 wurde in den späten 80er und 90er Jahren u.a.durch Albrecht/Wipe und auch Codan vertrieben.

Diese Mikrofone liegen recht solide in der Hand und eignen sich durch ihre eingebaute DTMF-Tastatur auch heute noch für den Einsatz an aktuellen Transceivern.

Bei dem hier abgebildeten Exemplar,welches irgendwann einmal vom Flohmarkt der HamRadio stammte, sollte nun eine kleine Frischzellenkur vorgenommen werden, bevor es dann an einem älteren Kenwood zum Einsatz kommt.

Es gab vier Probleme mit dem "guten" Stück.
Das Kabel war an der Durchführung ins Mikrofongehäuse total brüchig, es kam keine Modulation heraus, der DTMF-Geber funktionierte nicht mehr und die Beleuchtung der Tastatur war auch in die ewigen Jagdgründe eingegangen.

Das Kabel war recht schnell ausgetauscht und somit der augenscheinlichste Fehler behoben.
Danach ging es an das Modulationsproblem.
Aus irgend einem Grund hatte die Kapsel den Dienst quittiert.
Diese war also Geschichte und wurde nun durch eine neue dynamische Kapsel aus einem Betriebsfunkmikrofon ersetzt.Leider war die Modulation recht leise.Der Klang selbst war recht gut.
Erst zögerte ich und wollte das Teil gleich gegen eine Elektretkapsel austauschen und mit passender Beschaltung für eine solche Kapsel etwas mehr "Frische" und Empfindlichkeit reinzaubern.
Aber warum nicht der dynamischen Kapsel eine Chance geben.
Bei den Überlegungen fiel mir ein, daß ich noch einen kleinen einstufigen SMD-Mikrofonvorverstärker rumliegen habe, der zudem auch noch für den großen Betriebsspannungsbereich von 9-16V geeignet ist und somit ohne weitere Anpassungsarbeiten ins Mikrofon passen würde(der Kenwood hat 8V Betriebsspannung an der Mikrofonbuchse anliegen, was vollkommen ausreichend ist, um den VV daran zu betreiben).


Der Vorverstärkerbausatz war schnell zusammen gebruzelt und mit wenig Zeitaufwand im Mikrofon angeschlossen.Ich habe zusätzlich noch einen 100kOhm Potentiometer am Ausgang des VV angeschlossen, um den Pegel besser anpassen zu können.
Bekanntlich hilft zu viel oft weniger als weniger ;) (was eine geistige Stolpertreppe...) 


Nun musste noch ein neues Licht aufgehen...
Die grünen eingebauten LEDs waren wirklich arg dunkel.
Also noch schnell die hinter der DTMF-Tastatur eingebaute LED-Trägerplatine ausgebaut, die LEDs neu auf den "Parallelbetrieb" umgerüstet und einen passenden Vorwiderstand eingebaut, um die LEDs an den 8Volt betreiben zu können.


Fertig.
Das Mikrofon klingt nun deutlich besser und lauter, die Tastatur ist schön hinterleuchtet und das Kabel ist auch wieder ok.
Am Ende siehts nun so aus.


Trotzdem werde ich in Kürze nochmal probieren,wie das Mikrofon klingt, wenn es auf Elektretkapsel umgebaut ist...