Mittwoch, 8. Juni 2011

QRP Tuner - der etwas andere Selbstbau - L/C Antennentuner wird um einen 1:4 Balun erweitert

Nach dem letzten Fieldday und im warsten Sinne des Wortes "Feldversuch" mit dem Eigenbau QRP Tuner,
hatte ich ja bereits eine Änderung des Ringkernes für den Induktors vorgenommen.
Die Abstimmseite ist somit jetzt mit 500pF und annähernd 45µH auch für äußerst "krumme"Antennengebilde geeignet.
Beim Testbetrieb kam eine weitere Idee.

Jetzt wollte ich den Tuner um einen zuschaltbaren extra Eingang mit einem 1:4Balun erweitern.
Da der zuschaltbare Balun nur max.10Watt verkraften muss,habe ich mich für einen FT114-77 entschieden.

Also ran an die "Eingeweide" des QRP-Tuners.

Als Erstes wickelte ich einen 1:4Balun auf einem FT114-77 Kern.


Da jetzt das wichtigste Bauteil schon vorbereitet ist,habe ich im folgenden Arbeitsschritt den Tuner für den Anschluss vorbereitet.
Zuerst durchtrennte ich die Brücke zwischen der roten Bananenbuchse für den Wireanschluss und lötete den Silberdraht an der BNC Buchse ab.



Als Halter für den Balun habe ich eine halbe Aufputzschelle aus dem Hauselektrikbereich genommen,diese durchbohrt um einen Kabelbinder zum Fixieren des Kernes anzubringen.
Diese Schelle wurde jetzt mit dem Kern verbunden und mit 2K Kleber(Poxipol) im Gehäuse fixiert.


Nun kann es daran gehen,den Balun zu verdrahten.
Hierzu bog ich als erstes einen Draht der von der BNC Buchse an den einen Balunanschluss gelötet wird.



Im folgenden Schritt bohrte ich die Bohrung für den Umschalter.Mit diesem kann der Balun dann zugeschaltet werden,wenn an der BNC Buchse eine unsymetr.Antenne angeschlossen ist.
Als Schalter nutzte ich wieder einen qualitativ guten C&K Kippschalter,den ich in gleicher Bauweise auch schon für die Hoch/Tiefpassumschaltung auf der Front eingesetzt habe.


Nun werden nur noch die drei Anschlussbrücken gebogen um den Rest zu verdrahten.
Zuerst wurde der Groundanschluss an den Balun gelötet.


Im Folgeschritt wird jetzt die Brücke vom Ausgang des Baluns an den Kippschalter gelötet.




Jetzt wird nur noch die Brücke vom Schalterausgang zur Anpassschaltung gebogen und eingelötet.


Und fertig ist die kleine Modifikation.
Auf der Rückseite ist der Schalter gut zu erkennen und später noch beschriftet.



Und hier zum Größenvergleich mal mit einer kleinen Bonbondose für die Hosentasche.
Somit sollten sich die meisten Ömer die Größe des Tuners gut vorstellen können.


In dieser Konfiguration habe ich den Tuner zusammen mit einen testweise aus dem Fenster geworfenen(um möglichst schlechte Antennenverhältnisse zu haben) ca. 19m langen Draht ausprobiert.

Der Balun wurde an einem Slinkydipol mit einer Leistung von 15Watt ausprobiert.
Die Funktion war in beiden Fällen tadellos.

Beim direkten Anschluss ohne Balun,habe ich mit rund 5Watt Leistung abgestimmt und später bis zu 80Watt(in den Spitzen 100Watt) im Testbetrieb genutzt.
Egal ob Dreko noch die Spule machten Probleme und verkrafteten den Testbetrieb ohne die kleinsten Auffälligkeiten.
Für den QRP Betrieb unterwegs sind also reichlich Reserven vorhanden und die dort genutzten Leistungen werden den Tuner nie in seine Leistungsgrenzen treiben.


Und hier die Entstehungsgeschichte des Gerätes...

QRP Tuner Selbstbau - der etwas andere L/C Antennentuner für den Rucksack

 

 


6 Kommentare:

  1. Absolut sauber aufgebauter Koppler.Echte Augenweide.Beste Grüße von Michael aus Frankfurt,DL7...

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  2. Ich habe von einem OM aus meinem OV einen identischen Dreko aus DDR Herstellung geschenkt bekommen.Damit hab ich mir in der letzten Urlaubswoche den Tuner(ohne die schicke aber aufwendige) Verdrahtung nachgebaut.
    Als LC macht dieser einen super Job.
    Ich habe einen FT817 in Betrieb und den Tuner auf ein schönes Holzbrett gebaut.
    Als Spulenträger habe ich auch den 43er Kern genommen.
    Den Wickelabstand habe ich etwas größer gewählt und komme auf "nur" 42µH.
    Reicht aber vollkommen aus.
    Mache weiter mit diesem Blog.
    Ganz super,die Idee!


    QRP-Ivo aus Berlin

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  3. Eine sehr schöner Koppler.Daumen hoch und Bitte weiter so!

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  4. Ist das eine schicker Eigenbau.
    Bei der Suche im WWW nach Eigenbauantennentunern bin ich auf Ihre Arbeit gestoßen.
    Daumen hoch für diesen schicken Tuner!

    Mfg,Dirk aus Norden

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  5. Spitzen Aufbau.
    Da können sich die einschlägigen Hersteller mal eine Scheibe abschneiden.Die wenigsten OMs begreifen,daß ein Tuner ein einfacher Schwingkreis ist.
    Und ist der unsauber aufgebaut wird sinnlos Leistung verheizt und der Anpassbereich verschlechtert.
    Weiter so mit der hochwertigen Arbeit.Hochwertige QRO Tuner kann jeder bauen,weil dort viel mehr Raum zur Verfügung steht und nicht auf kleinstem Raum gebaut werden muss.
    73,de Hans

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  6. Mein Respekt für die super Handarbeit.Sieht wirklich sehr sehr gut aus.


    73,Heinz Hofmann

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