Sonntag, 9. Juni 2013

Regelbare HF-Strommessbrücke für Zweidrahtleitungen an symmetrisch gespeisten Antennen - kostengünstig und schnell aufbaubar

Wer symmetrische Antennen nutzt,braucht bei der Abstimmung der Antenne über die Zweidrahtleitung die Möglichkeit,den HF-Strom anzuzeigen.
Dies ist nötig,um einen symmetrischen Abgleich der Antenne per Abstimmgerät vorzunehmen.

Viele OMs nutzen die Variante,je eine Glühlampe in pro Zweidrahtleitungsseite einzuschleifen und diese auf maximale Helligkeit und somit maximal fließende HF abzustimmen.
Aber genau bei dieser Variante gibt es das Problem,
daß man auf diese Weise nicht wirklich präzise die Abstimmung vornehmen kann.

Aus diesem Grund ist es besser,zwei Zeigerinstrumente zu nutzen,wovon je eines die auf dem jeweiligen Zweig der Zweidrahtleitung fließende HF anzuzeigen.
Die Zeigerinstrumente bieten die Möglichkeit die Abstimmung dann deutlich genauer vorzunehmen.

Zum Aufbau der einfachen Grundschaltung nutze ich in diesem Fall handelsübliches Lochrasterplatinenmaterial.


Da man den Abstimmbetrieb mit niedriger Leistung vornimmt,muss die Möglichkeit bestehen,die Empfindlichkeit der Anzeigen regeln zu können.
Hierzu nutze ich einen Tandempoti mit 2x47kOhm.
Der Tandempoti muss deshalb genutzt werden,weil somit eine synchrone Empfindlichkeitsregelung beider Messzweige möglich ist.


Die Teilebestückung ist extrem spartanisch.
Man benötigt zum einen nur zwei Germanium oder Schottky-Dioden.
Ich nutze hierzu zwei BAT41.
Zum anderen zwei Keramikkondensatoren mit 1000pf.
Für den Anschluss habe ich noch handelsübliche Anschlusspins genutzt.


Und schon kann es an die Bestückung der Platine gehen.


Nach kurzer Aufbauzeit ist die Platine bestückt und verdrahtet.


Der Anschluss ist nun recht einfach.
An die auf der Bestückungsseite befindlichen Lötpins wird je Anschlussseite ein passender Ringkern(die Windungszahl ist abhängig vom Typ)angeschlossen,deren zwei Drahtenden mit den Pins verlötet werden.
Die beiden Zeigerinstrumente werden an die auf der Unterseite(Lötseite)befindlichen Pins angeschlossen.
Je Potibahn wird zum Schluss jeweils ein Zeigerinstrument mit 25-200µA(abhängig von der genutzten Sendeleistung der Station)angeschlossen.(an die farblich markierten Pins auf der Lötseite)


Einen einfache Schaltungsskizze wird in Kürze noch nachgereicht.




Samstag, 1. Juni 2013

Telecom / Falcon AV-825M - die Wiederbelebung des Schaltnetzteils - TEIL2

Nach dem gestrigen Einsatz an diesem Netzteil mussten nun auch noch die restlichen Macken des Gerätes behoben werden.

Beim Probebetrieb fiel auf,daß das eingebaute Amperémeter Mondwerte anzeigte.
Sicher ist das Ding kein Messgerät,sondern eher als Kontrollgerät einzustufen aber wenn das Teil statt bspw.5Amperé nur 2Amperé anzeigt,so sollte man dem schon mal auf den Grund gehen.

Also wurde das Gerät nochmal geöffnet und die Front nebst der dazugehörigen Elektronik vom restlichen Schaltnetzteil getrennt.


Im offenen Gehäuse ist ohne großen Aufwand auf der Platine sofort die Verfärbung unter dem 680Ohm Widerstand zu erkennen.
Nachdem die Befestigungsschrauben entfernt und die Platine aus dem Gehäuse herausgenommen wurde,konnten auf der Lötseite schnell die kalten Löstellen an dem Widerstand erkannt werden.
Ich lötete nun diesen Widerstand zur Kontrolle aus.


Da dieser ok war und durch die thermisch hohen Belastungen nicht defekt war,konnte er wieder eingelötet werden.
Zugegeben,ich hätte diesen gerne gegen einen Widerstand mit größerer Belastbarkeit gewechselt,hatte auf die Schnelle aber keinen auf Lager.(wird demnächst aber noch nachgeholt)


Abschließend wurde die Platine wie auf dem vorhergegangenen Bild gezeigt wieder verschraubt und die Anschlüsse mit dem Netzteil verbunden.
Das Netzteil wurde nun am 230V Netz angeschlossen und eine künstliche 5Amperé-Last angeschlossen um die Anzeige abzugleichen.
Im Folgeschritt wurde noch schnell das Voltmeter kontrolliert und nachgeglichen.
Auf dem später folgenden Bild habe ich noch die beiden Abgleichpotis markiert.
Der links im Bild eingerahmte ist für das Voltmeter,der rechte für das Amperémeter.

ACHTUNG!
Bitte solche Arbeiten unter Betriebsspannung nur unter passendem Schutz und bei vorhandenem Fachwissen vornehmen!
Hier ist Basteln ohne passenden Schutz und Wissen lebensgefährlich!



Nachfolgend der Link zum vorhergegangenen Beitrag...

Telecom/Falcon AV-825M - die Wiederbelebung des Schaltnetzteils

Freitag, 31. Mai 2013

Telecom/Falcon AV-825M - die Wiederbelebung des Schaltnetzteils

Heute kam mir ein Telecom / Falcon AV-825M Schaltnetzteil in die Finger,daß laut dem Nutzer unter spontaner Arbeitsverweigerung litt.


Da ich auch bei anderen Schaltnetzteilen aus dem Afu-Bereich schon die Erfahrung machen musste,daß deren EIN/AUS-Schalter oft extrem knapp oder sogar unterdimensioniert sind,lag auch hier die Vermutung nahe,daß der Schalter den Dienst eingestellt hat.

Also öffnete ich zuerst einmal nach dem Trennen der Netzverbindungen das Netzteil.


ACHTUNG!
Bitte solche Arbeiten unter Betriebsspannung nur unter passendem Schutz und bei vorhandenem Fachwissen vornehmen!
Hier ist Basteln ohne passenden Schutz und Wissen lebensgefährlich!



Nun wurde der Schalter ausgebaut und dessen Schaltkontakt gebrückt um zu sehen,ob dieser defekt ist.
Und JA,er war defekt.
Also musste ein Ersatz heraus gesucht.
Da der originale Schalter mit seiner Belastbarkeit von nur 4Amperé extrem knapp bemessen ist,nahm ich ein Neuteil mit 6Amperé Klassifizierung und baute diesen ein.
Und siehe da.
Das Ding lebt... 


Da die Beleuchtung der Zeigerinstrumente auch defekt war,wurden diese im gleichen Zuge mit ausgewechselt.
Hierzu wird die Front nach dem Entfernen der beiden Befestigungsschrauben auf der Unterseite des Netzteils abgezogen.


Zum Austausch der Lampen wurde das Blechgehäuse der Anzeigenelektronik geöffnet und die beiden Halteschrauben im Inneren entfernt.
Danach konnte das Gehäuse abgehoben werden.
Dahinter befindet sich nun die einfache Streifenplatine für die Anzeigenbeleuchtung.
Auf dieser sind zwei Glühlampen aufgelötet.
Da beide defekt waren,wurden diese gegen passende Tauschteile gewechselt.
Im Folgeschritt wurde nun das Frontpanel wieder zusammengebaut.


Jetzt wurde das Netzteil zusammengebaut und eine Funktionskontrolle vorgenommen.
Bei dieser Kontrolle fielen noch zwei weitere Fehler auf.
Einer der Fehler war eine vollkommen nach dem Mond gehende Amperé-Anzeige.
Aber diesen beiden Fehlern gehts erst morgen ans Leder.



Nachfolgend der Link zum Folgebeitrag...

Telecom / Falcon AV-825M - die Wiederbelebung des Schaltnetzteils - TEIL2

Donnerstag, 30. Mai 2013

Motorola XTS3000 - ein günstiges Netzteil für den stationären Einsatz zum Schnäppchenpreis

Das Motorola XTS3000 ist ein APCO25-fähiges Handfunkgerät,was unter APCO-Usern sehr beliebt ist.
Der einzige Nachteil dieser kommerziellen digitalen Handfunkgeräte ist die bei maximaler Sendeleistung doch recht hohe Stromaufnahme von annähernd 2,5Amperé.

Es liegt dann natürlich der Schritt nahe,daß beim stationären Einsatz der TRX mittels einer externen Spannungsversorgung versehen werden.
Da die Akku-Eliminatorpacks die im www bspw. aus China/Hongkong kommen nicht ausreichend dimensioniert sind und gerne mal wegen thermischer Probleme mitten im QSO den Dienst einstellen,bleibt also dann nur die Möglichkeit,daß Gerät an 230V mittels eines passenden Netzteils zu betreiben oder einen Spannungswandler mit 7,5-8V Ausgangsspannung an eine 12(13,8V)Spannungsquelle anzuschließen.

Da es mich aber nervte,nur zum Funkbetrieb die ganze Zeit ein Labornetzteil laufen zu lassen um ein solches Gerät zu betreiben,musste eine günstige Lösung her.
Dies ging recht einfach.
In einem bekannten Auktionshaus ging ich auf die Suche und wurde auch schnell fündig.

Für nur 5€ inkl.Versand fand ich vor einigen Monaten ein passendes Teil.
Ausgangsspannung 7,5V und maximal 4Amperé.


Das Gerät wurde geöffnet,zerlegt und das Anschlusskabel ausgelötet.


Im Endeffekt muss das Netzteil nur sehr leicht modifiziert werden.
Es mussten im Gehäuse nur zwei Anschlussbuchsen und ein Ein/Aus-Schalter eingebaut werden.


Im folgenden Schritt wurden nur noch die Verbindungskabel an die Platine angelötet und mit den Buchsen und dem Schalter verbunden.


Und fertig ist die Spannungsversorgung für das XTS3000.(Dauer des "Umbaus"...ca 15min)
Die Kosten incl.Buchsen und Schalter zusammen mit dem Netzteil belaufen sich auf nicht einmal 10€.
Die Ausgangsspannung beträgt konstante 7,7V und ist somit ideal für den Betrieb in Verbindung mit dem XTS.

Samstag, 25. Mai 2013

1:1Balun für den Portabeleinsatz - die Fertigstellung

Nachdem das Gehäuse des Baluns nun mehrere Wochen auf dem Arbeitstisch in der Gegend rumlag und ich wegen mangelnder Zeit nicht zur Fertigstellung kam,sollte das Teil nun endlich mit einem Balun bestückt werden.

Hier der Link zu den vorhergegangen Arbeiten...

1:1Balun(Strombalun) für den Portabeleinsatz


In das Gehäuse sollte ein trifilar gewickelter 1:1Balun
eingebaut werden.
Hier habe ich einen FT140-43 Kern genutzt.
Dieser wird zum Schutz vor Beschädigungen des Kupferlacks(beim umflechten) mit Teflonband umwickelt.
Danach wurde er trifilar mit 1,2mm Kupferlackdraht umwickelt.
Wer meint,ich hätte die drei Drähte lieber zur Verbesserung der Transformationswirkung miteinander verdrillen sollen,dem muss ich sagen,daß dies auch so angedacht war.
Nur hatte ich nach mehreren Versuchen und genauerer Betrachtung das Verdrillen von Kupferlackdraht verworfen.
Dies ist damit zu begründen,daß wenn der Kupferdraht miteinander verdrillt wird,durch die starke mechanische Belastung durch Dehnung und ggf. auch bei älteren Lackbeschichtungen feinste Risse in der Lackbeschichtung entstehen.
Genau diese feinen Risse sorgen bei maximaler Belastung des Transformators/Balun dafür,daß an diesen Stellen die Durchschlagfestigkeit stark vermindert wird.
Generell sollte Lackdraht aber nur bei Balunen mit einer maximalen Belastbarkeit von 100Watt angewandt werden.


Die Drähte des Baluns wurden nun nach dem bekannten Schema für 1:1Strombalune verbunden.
Danach wurden die Drähte eingekürzt und der Balun 
mit der TNC-Buchse verlötet.


Abschliessend wurden mittels zwei teflonisolierten Schaltlitzen beide Dipolanschlüsse mit dem Balun verbunden.


Und fertig ist der Balun für den Rucksack und Bergeinsatz.
Wer sich wegen der im allgemeinen doch recht selten genutzten TNC-Buchse(Rosenberger) wundert,dem muss gesagt werden,daß aus reinen Gewichtsgründen diese Buchsenform ausgesucht wurde.
Dies dehalb,weil TNC im Verleich zu BNC deutlich witterungsresistenter ist (wer will schon bei einem Fieldday wegen eines abgesoffenen Kabels die Antenne abbauen ;) .
In Verbindung mit dem ultraleichten RTM-Teflonkoaxkabel(Durchmesser wie RG174) ergibt dies eine sehr leichten aber dennoch wetterfesten Dipol für unterwegs.