Donnerstag, 6. Oktober 2011

Miracle Whip Antenne - Eigenbau für weniger als 20€ - Von 14Mhz bis 29Mhz portabel QRV

Viele OMs die mit Ihren QRP Transceivern portabel QRV sein wollen,haben oft das Problem,daß für das Aufspannen einer Drahtantenne nicht ohne weiteres möglich ist.
Hierzu greifen dann viele QRP-Freunde zu den bekannten aber auch sehr teuren Produkten von Miracle Whip Antenna.com oder bspw.diversen Wonder Wand Modellen.


Da diese aber sehr teuer sind,
möchte ich dem ein oder anderen bastelwilligen 
OM eine recht günstige Alternative aufzeigen.


Angefangen hat alles mit einem zum Schlachten freigegebenen Zetagi Matcher MM27.

Dieser wurde erst einmal zerlegt.



Nun kann es an den Bau der Antenne gehen.
Letztlich soll nur das Gehäuse für diesen Zweck genutzt werden.
Zuerst suchte ich mir einen PL-Flanschstecker raus und befestigte diesen an der ehemaligen Buchsenbohrung.


Im nächsten Arbeitsschritt nahm ich die vor geraumer Zeit angefertigte Induktorspule und verbaute diese im Gehäuse.

Hier der Link zum Bau dieser Spule

Induktorspule/ Rollspule in sehr kompakter Baugröße für Leistungen bis max. 100Watt


Es musste um etwas Platz bezüglich der Einbauhöhe zu gewinnen eine Haltenase an der Verschraubung des Spulenträgers mit dem Dremel abgetrennt werden.


 Nun konnte es daran gehen,daß Gehäuse zu "Verschönern".
Hierzu fertigte ich aus Platinenmaterial Blenden an,
die später noch mit Carbonfolie aufgehübscht werden und danach am Gehäuse verschraubt bzw verklebt werden.
Somit sind dann auch die frühere zweite Buchsenbohrung und die alten Haltebohrungen der Drekos verschlossen.


Das Verkleben der oberen Abdeckung erfolgte mit Poxipol 2K-Kleber.


Jetzt konnte ich,nachdem dieser Teil erledigt ist die Antenne für die Befestigung am Gehäusedeckel vorbereiten.

Dazu wurden am Deckel Kabelklemmen mittels vorher 
gesetzten Bohrungen befestigt.
Um die Senkkopfschrauben später ordentlich senken zu können,daß deren Oberfläche möglichst bündig mit der Klemme abschließt,mussten zwei der vier Halter mit einem Senkbohrer angesenkt werden.



Die genutzte Antenne ist eine Handfunkgeräteantenne von einem CB-Funkgerät(rund 1,8m lang).
Diese wurde wie oben schon abgebildet mit einem Isolierschlauch versehen und konnte danach am Deckel verschraubt werden.


Im Anschluss konnte eine 3,5mm Bohrung unter der 
Antennenbefestigung gemacht werden.
Dort wird später das Antennenkabel durchgeführt.
Die Verdrahtung erfolgt recht einfach.
Das versilberte,silikonisolierte Kabel,daß vom Deckel des Gehäuses kommt wird wie nachfolgend an der Spule verlötet.
Der mittlere Pin wird an dem PL-Anschluss angelötet und der noch freie Pin der Spule wird auf Masse gelegt.


Zu guter Letzt wird das Gehäuse verschlossen und es muss noch ein passender Knopf für die Spule gefunden werden.
Erst hatte ich einen Mentor Skalenknopf montiert,
der aber am Gehäuse einfach drei Nummern zu groß aussah.
In irgend einer Bastelschublade fand sich aber noch ein alter Geräteknopf der sich gut eignete.


Und so sieht das Endresultat aus.

Beim ersten Test konnte des SWR im 17m Band auf 1:1,4 eingestellt werden.
Im 20m Band war noch ein SWR von 1:1,6 problemlos einstellbar.
Sicher ist der Empfang kein Vergleich mit einer ausgewachsenen Drahtantenne.
Aber die Empfangsresultate waren für eine Antenne dieser Größe vollkommen ok.


Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca.20€.
Dafür ist dies eine(meiner Meinung nach)doch recht 
attraktive Alternative zu den kommerziell gefertigten Antennenmodellen.


UPDATE vom 29. & 30.10.2011 

Die guten Ausbreitungsbedingungen im Kurzwellenbereichen und den WWDX-Contest habe ich als Möglichkeit genutzt um diese Antenne mal ausgiebiger zu testen.

Sicher kann man,wie schon gesagt,durch die mechanische Größe keine Wunder erwarten.
Aber die Ergebnisse mit ca.10Watt PEP in 10m waren wirklich ok.
Als Aufbauort nutzte ich einen Tisch unter einem Fenster meiner Wohnung und öffnete dieses weit um die Antenne etwas "rausschauen" zu lassen.
Das Verhältniss Wohnung/Freiluft betrug ca. 40/60%.
Die Prefixe SV,4X,9A,EA,diverse UA-R Prefixe und sogar einen PP konnte ich in diesem Zeitraum arbeiten.
Für den mechanisch geringen Aufwand und die einfache Bauweise sowie geringen Kosten war ich wirklich sehr zufrieden mit diesem Ergebniss.

Nachtrag:

Nach einigen Vergleichen mit der originalen Whip kann ich nun sagen,daß ein erkennbarer Unterschied nicht 
existiert.
Zu Versuchszwecken werde ich demnächst auch noch eine weitere Whip mit Kunststoffgehäuse anfertigen und die obige sowie die "Kunststoffvariante" mit einander vergleichen.
Aber da der Unterschied zwischen dem Original und der "Discount"-Version so schon nicht erkennbar war,kann ich mir gut vorstellen,daß sich dieser Unterschied nicht nennenswert bemerkbar machen wird. 


Unter dem folgenden Link kann der spätere Umbau auf ein abgleichbares Gegengewicht für diese Antenne nachgelesen werden.



Miracle Whip Antenne für unter 20€ - die Erweiterung der Portabelantenne um ein abstimmbares Gegengewicht(tunable Counterpoise)und einer neuen Induktivität








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