Mittwoch, 27. April 2011

Einfache Plugin-Box zum Betrieb von Computerheadsets an Vox-geschalteten Afu-Transceivern

Da die meisten Afu-Transceiver heute über eine VOX-Funktion verfügen hat vielleicht der ein oder andere OM über die Nutzung eines handelsüblichen Computerheadsets an seinem Kurzwellen-TRX nachgedacht,was aber oft an der nicht vorhandenen
Spannungsversorgung scheitert.

Nun gibt es ja kommerzielle Anbieter,die dem interessierten Kunden selbst gekrönte Wundermikrofone beispielsweise für die Yaesu Transceiver  FT817,FT847,FT857 sowie FT897 mit "geheimnissvollen" Elektretumbau anbieten.

Letztlich verbirgt sich in diesen Mikrofonumbauten
für teures Geld aber nichts anderes wie die nachfolgende Platine,die es für sehr wenige Euro oder
oft auch kostenlos in so mancher Bastelkiste zu finden sind.


Genutzt wird hierzu die Zusatzplatine wie sie in Handmikrofone von Albrecht/Alan für CB Funkgeräte verbaut wird/wurde.
Diese Mikros bekommt man auf Trödelmärkten,
Tauschbörsen und bei den einschlägigen Onlineauktionshäusern meist schon für weniger als 5€.

Und los gehts...

Zuerst wurde ein Weißblechgehäuse passend vorbereitet,indem Löcher für Buchsen und Kabel-
durchführungen gesetzt wurden.  


Als erstes wurde die LED Fassung für die Kontrollanzeige der Spannungsversorgung in das Gehäuse geschraubt und der Minusanschluss der LED mit dem Gehäuse verlötet.


Im nächsten Arbeitsschritt wird das Anschlusskabel vorbereitet.Dort sollte unbedingt darauf geachtet werden,dass es mit einer möglichst guten Abschirmung versehen ist.
In dem Fall habe ich vieradriges Kabel genommen,wo alle Adern einzeln geschirmt waren und eine zusätzliche Gesamtabschirmung vorhanden war.

Dies ist dazu nötig,um ein Eindringen von HF über den NF Zweig zu verhindern,was zu Fehlfunktionen am Transceiver und Zusatzgeräten,sowie einer schlechteren Modulation in SSB führen würde.




Jetzt kommt die Zusatzplatine aus dem geschlachteten
CB Mikrofon zum Einsatz.
Zuerst werden die Kabelverbindungen an der Platine ausgelötet und ich habe das qualitativ sehr schlechte Poti gegen ein neues Austauschteil gewechselt.(Piher)

Um einen späteren Anschluss der neuen Kabel zu erleichtern,wurden Lötpins in bei den ursprunglichen Kabelanschlüssen eingesetzt.




Nun kann es an den Zusammenbau gehen.
Zu Befestigung der Platine wurden handelsübliche 
Gewindehülsen genommen und im Gehäuse verschraubt,nachdem die Bohrungen angezeichnet und gebohrt wurden.


Da jetzt das "Herz" verbaut wurde,
können jetzt die Klinkensteckerbuchsen und die Mikrofonbuchse eingebaut werden.
Hier habe ich zuerst die Cinch/RCA Buchse die als 
externe PTT-Buchse für Fußtasten genutzt werden soll angeschlossen.
Danach wurden die NF Anschlüsse von der einen 2,5mm Klinkenbuchse an die NF Anschlüsse der Platine gelötet und parallel die Mikrofonbuchse verdrahtet.
Danach wurde die 3,5mm Buchse als Kopfhöreranschluss mit der zweiten Cinch/RCA Buchse verlötet,an die später das Jumperkabel zur Lautsprecher/Kopfhörerbuchse des Transceivers angeschlossen wird.



Nachfolgend wird jetzt die LED angeschlossen und 
mit einem Poti versehen(470Ohm)um bei einem Gerätewechsel nicht jedes Mal den Vorwiderstand zu wechseln.
Wer natürlich seine Technik unverändert betreibt und nicht oft die Geräte wechselt,kann dort einen passenden Festwiderstand mit 1/4Watt einsetzen.



Da jetzt die gröbsten Arbeiten durchgeführt wurden,
müssen nur noch die restlichen Anschlusskabel
verlötet werden und mittels Kabelbindern leicht fixiert werden.



Fertig.
Jetzt fehlt nur noch der passende Mikrofonstecker zum Anschluss an den Transceiver und dann kann der Betrieb aufgenommen werden.
Da an dieser Box eh nur das Headset betrieben wird und die Mikrofonbuchse nur zu Versuchszwecken verbaut wurde,musste keine Umschaltmöglichkeit zwischen beiden Anschlüssen geschaffen werden.
Im Anhang habe ich auch noch eine einfachere Variante abgebildet,wie ich diese zusammen mit einem Beyerdynamic-Headset an einem früheren TRX zu vollster Zufriedenheit betrieben habe.



und hier die einfachere Variante am Beyerdynamic-Headset...



Die Kosten für diese einfache Variante der
sonst überteuerten Elektretumbauten beliefen sich
INCL. Gehäuse auf nicht mehr wie 6€.
Die Wirkung und Modulation ist absolut die gleiche
Qualität wie bei den um ein Vielfaches teueren kommerziellen Umbauten!



Sonntag, 24. April 2011

PC / Computer-Netzteil als günstige und leistungsstarke Spannungsquelle für Funk und Hobby

Beim Schlachten älterer PCs fällt manchem Basteljünger schnell mal ein PC Netzteil in die Hände.

Da diese Netzteile meist sehr hohe Ausgangsströme besitzen,liegt natürlich die Idee nahe,eine solche 
Spannungsquelle zu zweckentfremden.

Denn selbst für heutige Maßstäbe kleine Netzteile
haben nicht selten mind.12-16Amperé bei 12V und bis zu 30Amperé bei 5Volt.
Damit lässt sich natürlich viel anstellen.
Sicher werden die wenigsten eine Spannungsquelle
mit 30Amperé Leistung bei 5Volt benötigen,
da 5Volt bei Bastelfreunden meist im Prozessorbereich/TTL Schaltungen genutzt werden und diese keine hohen Ströme benötigen.

Aber 12Volt und bis zu 25Amperé bei manchen Netzteilen klingt ja auch nicht schlecht.

Wichtig ist bei solchen Umbauten allerdings immer,
dass man darauf achtet,dass die Netzteile wenigstens
am Netzanschluss verdrosselt sind,weil manche billigen Netzteile sonst schnell zum üblen Funkstörsender im Kurzwellenbereich werden.

Legen wir also los


Nach dem Öffnen fielen sofort bereits geplatzte 
Elkos auf.
Solche defekten Kondensatoren sind auch meist
ein Grund,wenn PC Netzteile "sterben".
Diese mussten natürlich bevor die weiteren
Umbauten in Angriff genommen werden,ausgetauscht werden.
Hierzu wurde die Platine ausgebaut,die alten Kondensatoren ausgebaut und im gleichen Zuge größere und gleichzeitig höherwertigere Kondensatoren verbaut.




Die originalen Anschlusskabel werden natürlich auch in diesem Arbeitsschritt ausgelötet und an den jeweiligen 
Kontaktpads größere Bohrungen gesetzt,
um spätzer dickere Kabelquerschnitte verlöten zu können.




Jetzt werden die passenden Kabel verlötet.
12V und 5V werden mit 2,5qmm verdrahtet.
Bei dem 3,3V Anschluss habe ich es bei
1qmm belassen,weil ich dort eh niemals hohe 
Ströme gezogen werden.


Nun wird die Platine wieder eingebaut und 
nachdem sämliche Bohrungen für Schalter,Buchsen
und Kontroll-LED getätigt wurden,
konnte die Verdrahtung durchgeführt werden.
Hierzu wurde ein zusätzlicher EIN/AUS Schalter 
verbaut,der den Switchkontakt als Schaltkontakt 
für einen normalen Powerschalter nutzt.


Hier ist nochmal gut die Verdrosselung des
Netzanschlusses zu erkennen.


Jetzt kann das Netzteil wieder verschlossen werden
und wird in diesem Falle jetzt als einfache Spannungsquelle für ein Autoradio in der Garage genutzt.


Nach dem doch sehr schnell und einfach durchzuführenden Umbau,wurde dieses Netzteil auch 
als Funknetzteil ausprobiert.
In Verbindung mit einem Yaesu FT817 konnte keinerlei
negative Beeinflussung bezüglich des Empfangs festgestellt werden.
Auch war der Sendebetrieb kein Problem.
Angemerkt muss werden,dass bei vielen neueren 
Computernetzteilen eine zusätzliche Last in Form eines 
Hochlastwiderstandes eingebaut werden muss,
weil diese Netzteile nur noch per Schaltlast betrieben werden können.
Da diese Netzteile aber auf jedem Wertstoffhof 
zu Hauf zu finden sind und meist in größeren Stückzahlen auch für ein "DANKE" mitzunehmen sind,
sollte das Finden eines passenden "Umbauopfers" kein Problem sein.

Mittwoch, 20. April 2011

Hirschmann Betriebsfunk VHF/UKW-Radioweiche Typ 117/13 für den APRS Betrieb modifizieren


Vor längerer Zeit bekam ich von einem befreundeten Taxifahrer einmal eine Weiche der Firma Hirschmann 
geschenkt,die vormals in einer Taxe als UKW Radio/2m Betriebsfunkweiche diente.

Diese Weichen wurden eingesetzt,
wenn anstatt der originalen Radioantenne eine 
2m(VHF) Betriebsfunkantenne eingebaut wurde und 
das Radio weiterhin betrieben werden sollte.

Nachdem diese Weiche seit nunmehr rund 5Jahren
im Schränkchen vor sich hin oxidierte, sollte diese 
nun wiederbelebt und einem neuen Verwendungszweck zugeführt werden.

Nach einer Anfrage bei Hirschmann teilte mir ein
freundlicher Mitarbeiter der technischen Abteilung 
mit,dass diese Weichen mit bis zu maximal 50Watt 
belastet werden können.
Also ideal für den APRS oder Afubetrieb mit modernen
Transceivern.
Idealer Weise lag die ehemalige Betriebsfunk-
frequenz bei 146.050Mhz und somit konnte ich mir
Abgleicharbeiten ersparen(obwohl sich der Aufwand
sehr in Grenzen halten würde)


Und jetzt ans Werk:


Zuerst wurde die Weiche komplett geöffnet und
im zweiten Schritt die Klemmverschraubungen,
originale Radioantennenbuchse(zum Anschluss des Radios) sowie die Kabeldurchführungen entfernt.



Im folgenden Schritt werden die neuen BNC Buchsen
eingesetzt.
Wenn sich jemand wundern sollte,wieso auch die Radiobuchse als BNC Version ausgeführt ist,so war dies rein aus praktischen Gründen der Fall.

Erstens lagen genug wertige BNC Buchsen und Stecker in der Schublade,wogegen nur ein billiger 75Ohm Radiostecker vorhanden war und Zweitens lassen sich die BNC Stecker deutlich besser verarbeiten.(im Gegensatz zu den Radiosteckern)
Und natürlich ist die Antennenbuchse die als Radioanschluss gewählt wurde eine 75Ohm Version ;-)


Nun werden die Anschlüsse nur noch verlötet und 
ein zusätzlicher Massekontakt angelötet.



Abschliessend kann das Gehäuse wieder verschlossen
werden und dem neuen Einsatz zugeführt werden.



Fertig.
Jetzt wird nur noch die originale Radioantenne gegen
eine Kathrein VHF 5/8Lambda gewechselt und der
APRS Betrieb samt Radio kann losgehen. 


Samstag, 16. April 2011

QRO Dummy Load von KW bis VHF für 1€

Ich möchte in diesem Beitrag zeigen,
wie man sich für 1€(eigentlich in diesem Fall für NULL Euro) eine QRO taugliche Dummy Load bauen kann,
die vom Kurzwellenbereich bis in den VHF Bereich
problemlos abdeckt und kurzzeitig locker 500Watt verträgt.
Gedacht ist eine solche Dummy Load für beispielsweise 
Gelegenheitsbastler die alle liebe Jahre mal eine Dummy Load benötigen um Ihren TRX zu kontrollieren oder die 
absoluten Schotten unter den Freunden der HF-Technik,die sich keine industriell gefertigte Ware hinstellen möchten ;-)
Es ist keine Ware um im Laborbereich damit zu arbeiten aber für Kontrollaufgaben,gelegentlich befüllt,reicht diese DummyLoad vollkommen aus.

Für den Bau werden nur folgende Einzelteile benötigt:


- ein passendes Gefäß  (leere Konservengläser,Kunststoffdosen - in diesem Fall eine Instant-Teedose mit ca.einem Liter Volumen o.ä.)


- eine passende Anschlussbuchse (in diesem Fall 
  eine gebrauchte Amphenol BNC Buchse)


- kurze Kupferkabelstücken (da geht von einfachem 
  Kupferdraht bis wie in diesem Fall Verschnitt von  
  Koaxkabel der verzinnt wurde)


- normales Leitungswasser und handelsübliches 
  Speisesalz 




Und los gehts


Der Deckel wird von dem leeren Gefäß genommen und die Buchse eingesetzt.

Im nächsten Schritt werden die Kabelstücken verzinnt und passend gebogen um diese dann passend zu kürzen und an der Buchse anzulöten.
Die Buchse und Ihre Anschlüsse wurden später noch mit Elektroniksilikon abgedichtet.


Jetzt können die Kabelenden passend eingekürzt werden,damit diese dann in das Behältniss passen.



Genau genommen ist die Dummy Load jetzt schon fertig.
Jetzt muss nur noch das Behältniss mit Wasser befüllt werden(1Liter).
Das SWR wird ganz einfach eingestellt.
Dem Wasser wird jetzt immer eine kleine Prise Salz
hinzugefügt,bis das SWR auf ein Minimum gefallen ist.



Und fertig ist die Dummy Load.
Das SWR ist auf einem Minimum angekommen(1:1,05 in KW und noch 1:1,2 im 2m Band-am Analyzer).
Zum Test habe ich das gute Stück mit 100Watt befüttert.
Selbst nach 10min Dauersenden war das Behältniss noch kalt.
Die Erwärmung war bedingt durch den Standort am Fenster nicht spürbar angestiegen.
Wenn jemand zum Beispiel mehr Belastbarkeit benötigt,kann man ein solches "Gerät" auch in 
einem 20Liter Farbeimer oder im Extremfalle in einem Kunststofffass verschwinden lassen.
Das sollte dann für alle Leistungsspielereien und Endstufenbastelarbeiten reichen.


SWR in KW bei 14Mhz



Der Input von glatt 100Watt beim Testbetrieb


Billiger kann man keine Dummy Load mehr bauen ;-)
Und das Material sollte jeder daheim greifbar haben.
Idealer Weise sollte die Buchse und der Deckel von der Unterseite her mit Silicon abgedichtet werden.
Wenn das Behältniss dicht verschlossen ist,
muss dann auch nie wieder Wasser und Salz nachgefüllt werden.
Obwohl bei dem Preis...  ;-)

Angemerkt sollte werden,daß man versuchen sollte die Temperatur der DL immer zu kontrollieren.
Es handelt sich natürlich nicht um eine unter Laborbedingungen zu betreibende Load aber zur Kontrolle von PA´s oder zur groben Kontrolle der Ausgangsleistung des TRX reicht diese allemale aus.





GANZ WICHTIG
Es muss immer auf die Temperatur bei sehr hohen Belastungen geachtet werden,weil sich damit auch der Widerstandswert unter widrigen Bedingungen verändert!
Am Besten auf dem Behältniss ein Folienthermometer aus dem Aquaristikfachhandel aufkleben um bei zu hohen Temperaturen den Sendebetrieb zu unterbrechen!


P.S.  Und NEIN,es entsteht kein Wasserstoff beim Betrieb,weil es sich bei der zugeführten Energie um Wechselstrom handelt.