Nachfolgend will ich den Bau eines Koaxdipols beschreiben.
Diese Antennen haben viele interessante Vorteile.
- es wird kein Balun benötigt
- breitbandig
- kostengünstiger Aufbau
- vielseitige Aufbaumöglichkeiten
- sehr gute Mantelwellenunterdrückung
- sehr gutes SWV
- ideal für den Sendebetrieb mit 100Watt TRX
Als Nachteil gibts es 1 1/2 Nachteile ;)
-es sind Monobandantennen(wobei dies sehr eingeschränkt zu sehen ist,weil die Antenne
durch Ihre spezielle Anpassung einen relativ großen Bereich abdeckt.d.h. Ein Band IMMER und meist mit Anpassung und gewissen Abstrichen noch etwas "mehr" ;)
-Da Koaxkabel verhältnissmäßig schwehr ist(vor allem
im direkten Vergleich zu normalem Antennendraht)eignen sich diese Antennen eher für die "kurzen" KW-Bänder,weil bei sehr langen Spannweiten erhebliche Zugkräfte entstehen.
Für die KW Bänder bis runter auf 20m(bei der Nutzung von RG58)eignet sich diese Bauweise aber sehr gut.
Darunter sollte jeder für sich entscheiden,ob der Bau vom Materialaufwand und seiner späteren mechanischen Last sowie Stabilität vertretbar ist.
Zur Theorie.
Ein Koaxdipol ist genau genommen eine Schleifendipolantenne die aus Koaxialkabel hergestellt ist und mittels eines Kurzschlussstub´s abgestimmt wird.
Durch die Verwendung von Koaxialkabel mit 50Ohm Impedanz beträgt seine eigene Impedanz im Regelfall im jeweiligen Band fast immer 50Ohm +/- 2Ohm.
Er wird auch als Faltdipol oder Bazooka bezeichnet.
Die Richtwirkung kann man eigentlich mit einem herkömmlichen Dipol vergleichen.(siehe Grafik)
Als Material wird bei dem einfachen aber geschützen Aufbau wie unten
dokumentiert folgendes Material benötigt.
- eine Aufputzdose
- passende Länge Koaxkabel(in dem Fall wurde RG58 genutzt)
- 1mm² Kupferlitze in passender Länge(für gewünschtes Band)
- eine SO239 (PL) Antennenbuchse
- zwei Kabelschuhe(passend für die Kupferlitze)
- passende Kabeldurchführungen(KANN,muss aber nicht sein) in dem Falle zwei PG6
- Schrumpfschlauch und eine Lötfahne für den Masseanschluss in der
Anschlussdose
Zuerst wird die Antennenbuchse eingepasst und die Lötfahne für
den Masseanschluss der Antennenbuchse mit verschraubt.
Bei diesem Koaxdipol habe ich die Buchse auf der Rückseite des Gehäuses eingebaut,weil die Antenne
einen "versteckten" Antennenanschluss haben sollte.
Die Antenne soll bei einem befreundeten OM unter dem Dach verschwinden,dessen Vermieter nennen wir es "nicht funkfreundlich" ist.
Deshalb wird das ganze Antennengebilde optisch als Elektroanlage auftreten und sich "verstecken" ;-)
Als nächstes können(wenn verwendet) die Kabeldurchführungen eingepasst werden.
Diese sind auch deshalb sehr vorteilhaft,
weil sie als Zugentlastung zu nutzen sind und gleichzeitig das Gehäuse wirkungsvoll abdichten.
Beim verwendeten Durchführungstyp der Firma LAPP müssen die Platikmuttern
an einer Seite etwas abgeschliffen werden,damit sie optimal ins Gehäuse passen.
Als nächstes kann das Koaxialkabel und die Kupferlitze/Kabel abgelängt werden und wird nachfolgend wie auf den Grafiken abgebildet
angeschlossen.
Wenn die beiden Koaxkabel angeschlossen sind und an den äußeren Ende
kurzgeschlossen sind,wird dort die Litze angelötet und mit Kabelschuhen
an den Enden versehen.
Danach ist die Antenne fertiggestellt.
Nun wird nur noch die Aufputzdose verschlossen und sie kann
aufgehangen werden.
Für die Bilder habe ich die Kabel mal gebündelt um die fertige Antenne
besser abbilden zu können.
In der nachfolgenden Tabelle können nochmals Abmaße für diese Antennen
nachgelesen werden.
Die von mir gefertigte Antenne ist ein extra berechneter Dipol für 10m.
Die Koaxkabel vom Typ RG58 haben eine Schenkellänge von je 1,82m
und die Kupferlitze/Kabel eine Länge von je 80cm.
Bei Bedarf wird das SWR recht einfach durch verlängern oder Kürzen der Schenkel eingestellt.
Das hat den großen Vorteil,daß man das SWR auf ein Minimum einstellen
kann und man dadurch gerade bei QRP Betrieb sich die verlustreiche Anpassung
mittels eines Tuners sparen kann!
Quelle der Grafik/Tabellen: funk 4/86